Philosophie Lexikon der Argumente

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Wissen: Wissen ist die Kenntnis oder das Verständnis von etwas. Es kann durch Erfahrung oder Bildung erworben werden. Wissen kann faktisch, prozedural oder begrifflich sein. Siehe auch Propositionales Wissen, Wissen wie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

J. Hintikka über Wissen – Lexikon der Argumente

II 17
Def Wissen/Hintikka: Wissen ist das, was dem Wissenden ermöglicht, sich auf die Teilmenge W1 der Menge aller Welten W zu konzentrieren.
>Mögliche Welten
.
W1: ist dann relativ nicht nur auf den Wissenden b, sondern auch relativ auf das Szenario w0 ε W.
Def b weiß dass S gdw. S in allen epistemischen b-Alternativen wahr ist.
Reflexivität/Transitivität/Wissen/Hintikka: Wir müssen hier Reflexivität und Transitivität annehmen. Wenn b alle Szenarien in W-W1 ausschließen kann, kann er ipso facto die Behauptung ausschließen, dass er nicht in einer solchen Position sei.
II 29
Wissen/Spieltheorie/Hintikka: Ein typisches Beispiel für den Erwerb von Wissen ist das der betrügerischen Ehemänner oder weisen Männer. Hier geht es darum, dass die Entscheidungen der Spieler vom jeweiligen Wissensstand abhängig sind, und davon, was man erwartet, das der andere weiß.
>Spieltheorie.
Spieltheorie/spieltheoretisch/Hintikka:
„Inquirer“: Der Inquirer stellt Fragen
Natur/Oracle/Opponent: Die Natur ist die Quelle der Information.
Antwort: Eine Antwort kann vom Inquirer als Prämisse gebraucht werden, um eine
Konklusion: C abzuleiten. Dabei kann es nur um die Frage „C oder nicht C“ gehen.
Prämisse/T: Die Prämisse kann eine fixierte Anfangsprämisse sein (die „theoretische Prämisse“).
Schlussregeln: können auf die beschränkt werden, die das Teilformelprinzip (subformula principle) erfüllen.
Fragespiel: Wir nennen das Fragespiel ein „interrogative game“.
Vorteil: Die Spieltheorie ermöglicht uns, kognitive Strategien zu untersuchen, nicht nur statische kognitive Situationen.
Natur: Das „Oracle“ kann buchstäblich die Natur sein. Die Antworten können durch wissenschaftliche Experimente gegeben werden.
II 30
Beschränkungen: Beschränkungen entstehen durch die logische Form, insbesondere die logische Komplexität, z.B. die Präfixstruktur der Quantoren für mögliche Antworten.
Bsp
Sinneswahrnehmung/Wahrnehmung/Hintikka: Die Sinneswahrnehmung kann nur Ja-Nein-Fragen beantworten. Das entspricht für Logiker Atomsätzen.
Experiment: Ein Experiment kann dagegen Antworten liefern, die funktionale Abhängigkeiten kodieren ((s) darstellen).
Präfix/logische Form/Experiment/Hintikka: Die Antwort auf eine Experiment muss eine Struktur haben mit einem Präfix „∀∃“:
„(x)(∃y)“.
Das kann erweitert werden: ∀∃∀…
Wissenschaftstheorie/Hintikka: Diese Struktur ist für die Philosophie der Wissenschaften extrem wichtig.
II 31
Wissen/logische Form/Hintikka: Es ist sehr wichtig, dass wir verschiedene Arten von Wissen haben.
Bsp implizites Wissen: Implizites Wissen muss im Modell eines Sub-Orakels behandelt werden.
>Wissen, >Wissen wie, >Propositionale Wissen.
Wissen/Hintikka: Aber weder implizites noch aktives Wissen gehorcht der epistemischen Logik!
Abgeschlossenheit: Denn es ist weder abgeschlossen in Bezug auf logische Folgerung noch abgeschlossen, wenn die Relation der logischen Folgerung beschränkt ist.
Wissenslogik/Hintikka: Wir brauchen also eine andere Wissenslogik als die epistemische Logik.
Def Wissen/spieltheoretisch/Spieltheorie/Hintikka: Das Wissen des Inquirers besteht aus allen Konklusionen C, die er im Frageprozess herausfinden kann.
Def Virtuelles Wissen/Spieltheorie/Hintikka: dito, mit Ausnahme, dass der Inquirer hier keine zusätzlichen Individuen einführen darf.
II 151
Wissen-wer/Identität/Psychologie/Psychiatrie/Hintikka: Hier gibt es interessante Beispiele. Man muss in der Lage sein, sich selbst als denselben in verschiedenen Situationen wiederzuerkennen.
>Selbstwissen, >Selbst-Identifikation.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

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