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Ordnung, Philosophie: Die Aufteilung eines Gegenstandsbereichs durch Unterscheidungen bzw. die Hervorhebung bestimmter Unterschiede gegenüber anderen Unterschieden. Die resultierende Ordnung kann ein- oder mehrdimensional, also linear oder räumlich beschaffen sein. Beispiele sind Stammbäume, Lexika, Listen, Alphabete, Es kann sein, dass eine Ordnung bestimmte Merkmale erst sichtbar macht, z.B. Höhenlinien. Ordnungsräume können mehr als dreidimensional sein, z.B. bei der Zuschreibung von Temperaturen an farblich bestimmte Gegenstände. Siehe auch Conceptual Space, Hierarchien, Unterscheidbarkeit, Ununterscheidbarkeit, Stratifizierung, Identifikation, Individuation, Spezifikation. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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K. Lorenz über Ordnung – Lexikon der Argumente
Lorenz I XIII Gesellschaft/Typen/Tier//Lorenz: 1. Anonyme Schar, frei von Aggression, aber auch des persönlichen Sich-Kennens. 2. Familienleben der Nachtreiher u.a. Vögel: nur auf einer örtlichen Struktur der zu verteidigenden Reviere aufgebauter Clan. 3. Merkwürdige Großfamilie der Ratten, deren Mitglieder einander nicht persönlich, sondern am Sippengeruch erkennen und sich mustergültig sozial verhalten. Feindlich gegenüber anderen Familien. 4. Gesellschaftsordnung: durch das Band der persönlichen Liebe und Freundschaft an der gegenseitigen Beschädigung gehindert: Bsp Graugans. I 191 Def Schar/Tier/Lorenz: nicht zufällige Ansammlung, sondern auf einander reagierende Individuen. Gegenseitiges Auslösen von Zuwendung. Deshalb ist Wandern in gleicher Richtung kennzeichnend für Scharen. I 192 Merkwürdigerweise ist nicht klar, wozu das Zusammenhalten bei Fischen, Vögeln und vielen Säugern dienen soll. Nachteile: Schwierigkeit, für so viele Tiere Nahrung zu beschaffen, Unmöglichkeit des Verborgenbleibens, I 193 vergrößerte Anfälligkeit gegen Schmarotzer. Lorenz: man hat unter Schlafbäumen regelmäßig jeden Morgen verhungerte Einzeltiere gefunden. I 195 Vorteile: Die Raubfeinde sind unfähig, sich auf ein Ziel zu konzentrieren. Interessanterweise kann man selbst die Erfahrung machen, dass man sich durchaus auf ein bestimmtes Tier konzentrieren muss, um überhaupt eins zu fangen! Den anderen Vogel, der einem besser griffbereit vorkommt erwischt man deshalb so gut wie nie, weil man seine Bewegungen in den vorhergehenden Sekunden nicht verfolgt hat. Man greift erstaunlich oft zwischen zwei gleich verlockende Ziele. I 196 Scharen rücken bei Verdacht auf Anwesenheit eines Fressfeindes dichter zusammen. I 207 Ehe/Tier/Vögel/Lorenz: Bei sehr vielen Vögeln legen die Partner gar keinen Wert auf das Zusammensein. I 208 Jedes Tier verteidigt sein Revier ausschließlich gegen Geschlechtsgenossen. I 219 Gesellschaftsordnung/Tiere/Lorenz: 3. Form: durch Aggression nach außen zusammengehaltene Gemeinschaft. I 220 Bsp Bienen, Termiten, Ameisen: erkennen sich am Stock Geruch. Äußerst aggressiv gegen fremde Artgenossen. II 231 Def Gruppe/Lorenz: Eine Gemeinschaft, die von einem Band persönlicher Bindungen zusammengehalten wird. I 232 Individuelle Reaktionen der einzelnen Mitglieder. Echte Gruppenbildung ist ortsunabhängig. (Wogegen bei vielen Tierarten bei Versetzung vom angestammten Ort völlig geändertes Verhalten, auch gegenüber Artgenossen zu beobachten ist. Oft erkennen sie sich nicht mehr wieder). I 233 Gruppe/Tiere/Lorenz: In gruppenbildenden Arten wird die Gattenbindung anders eingeleitet: die zukünftigen Partner sind spröder zu einander. I 236 Bsp Buntbarsche: scharf am Partner vorbeigeleitete Aggressionsgesten. >Aggression._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Lorenz I K. Lorenz Das sogenannte Böse Wien 1963 |