Philosophie Lexikon der Argumente

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Kennzeichnung: ein beschreibender Ausdruck, der einen Gegenstand herausgreift. Bsp Der Sieger von Austerlitz. Anders als Namen sind Kennzeichnungen nicht starr, d.h. sie können in verschiedenen Welten verschiedene Gegenstände bezeichnen. Es hätte jemand anderes als Napoleon der Sieger von Austerlitz sein können, es ist aber sinnlos zu fragen, ob Napoleon jemand anderes hätte sein können. Es gibt bestimmte und unbestimmte Kennzeichnungen. Siehe auch Starrheit, Namen, Mögliche Welten, Denotation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ruth Millikan über Kennzeichnungen – Lexikon der Argumente

I 175
Kennzeichnung/Millikan: uns geht es hier darum herauszufinden, was die Stabilisierungsfunktion von bestimmten und unbestimmten Kennzeichnungen ist.
>Terminologie/Millikan
.
Dabei müssen wir auf eigene Faust vorgehen. Wir können uns nicht auf die Tradition Russel –Strawson-Donnellan berufen.
Referenz/MillikanVsStrawson: wir müssen davon ausgehen, dass es nicht nur Sprecher sind, die referieren, sondern müssen annehmen, dass die sprachlichen Ausdrücke selbst auch referieren.
I 176
Unbestimmte Kennzeichnung/real value/Millikan. der real value wird durch den Rest des Satzes bestimmt, nicht durch die unbestimmte Kennzeichnung selbst.
I 177
Referenz: ist etwas anderes als Abbildung!
unbestimmte Kennzeichnung: bildet ab, aber ohne zu referieren!
innerer Name: es ist nicht die Aufgabe einer unbestimmten Kennzeichnung, in einen inneren Namen übersetzt zu werden. Ihre Normale Eigenfunktion ist, in eine innere Kennzeichnung übersetzt zu werden, die immer noch einen Allgemeinausdruck enthält.
I 178
Unbestimmte Kennzeichnung: ist als Ganzes kein referentieller Term.
Tradition: hat das allerdings angenommen! Bsp „ein indischer Freund von mir hat mir dies gegeben“. Hier denke ich doch an Rakesh.
MillikanVsTradition: das führt zu Konfusion. Ich lasse den Referenten bewusst offen.
Referenz: sicher ist es wahr, dass ich Rakesh intendiert habe, und daher referiere ich auch auf ihn.
Pointe: wenn Rakesh mich später fragt: „Hast Du ihnen von mir erzählt? ist die richtige Antwort „Nein!“.
Eigenfunktion/Kennzeichnung/Millikan: ist hier nicht, in einen inneren Namen für Rakesh übersetzt zu werden.
Andererseits:
Natürliches Zeichen: ist kausal abhängig. Und die Kennzeichnung ist schließlich von Rakesh verursacht worden, der mir das Buch gab.
>Identifikation/Millikan, >Referenz/Millikan.
I 179
Kausalität/Kennzeichnung/real value/Millikan: die kausale Verbindung eines intentionalen Icons mit seinem real value macht es dem Hörer möglich, es als natürliches Zeichen zu gebrauchen.
Pointe: damit kann ein neuer innerer Name geprägt werden. ((s) Kein schon vorher existierender innerer Name).
>Kausalität, >Kausaltheorie des Wissens.
Def „natürlicher Referent“/unbestimmt Kennzeichnung/Terminologie/Millikan: jede unbestimmte Kennzeichnung hat einen real value in Übereinstimmung mit einer Normalen Erklärung, den „natürlichen Referenten“. Das trifft auch auf Geschichten (Fiktion) zu. Das ist aber keine öffentliche Referenz. Hier spielen Kausalität und Abbildungsregeln keine Rolle.
>Fiktion.
Öffentlicher Referent/Millikan: eine bestimmte Kennzeichnung oder ein Name kann (zufällig!) einen öffentlichen Referenten Haben; ohne einen natürlichen Referenten zu haben. Daher kann eine unbestimmte Kennzeichnung einen natürlichen haben, ohne einen öffentlichen zu haben.
I 181
Real value/bestimmte Kennzeichnung/Millikan: der real value einer bestimmten Kennzeichnung wird durch den Rest des Satzes bestimmt. Bsp welcher meiner Freunde war es? Derjenige, der mir das Buch gegeben hat.
I 185
Kennzeichnung/Millikan. Bsp „mein Bruder“ ist weder bestimmt noch unbestimmt. Ich kann die Kennzeichnung gebrauchen wenn ich einen oder mehrere Brüder habe.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

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