Philosophie Lexikon der Argumente

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Rationalität, Philosophie: Rationalität ist die Fähigkeit eines Wesens, sich aufgrund von Verallgemeinerungen seiner Erfahrungen bewusst einer Situation anzupassen. Es kann dann auch rational sein, etwas Neues lernen zu wollen. Siehe auch System, Ordnung, Kreativität, Entdeckungen, Bewertung, Wiederholung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

R. Millikan über Rationalität – Lexikon der Argumente

I 66
Rationalität/Bennett/Millikan: es scheint, als sollte man als rationaler Mensch keine “Abkürzungen“ wählen. D.h. er muss nicht nur positive Belege berücksichtigen, sondern auch negative.
allgemein/formal: Bsp Angenommen, John glaubt
„gewöhnlich: wenn A dann B“ und außerdem:
„nicht-(gewöhnlich: wenn A-und-nicht-C, dann B)“
rational: würde dann folgen dass John glauben müsste
a) „gewöhnlich: wenn A dann C“ und
b) wenn A-und-C, dann B. Dann gibt es folgende möglichen Fälle.
1. der einzige Beleg für C kommt daraus, dass John weiß, dass gewöhnlich, wenn A dann C. Dann sollte er einfach von A zu B übergehen.
2. John hat unabhängige Möglichkeiten, C aufgrund von Belegen zu glauben. Und er stößt auf A, während er schon Belege für Nicht-C hat.
I 67
Dann sollte er rationalerweise auch glauben, dass Nicht-C und nicht von A auf B schließen.
3. John hat unabhängige Belege nach denen er C wissen könnte, aber diesmal weiß er vorher nicht, ob C.
Frage: muss er dann, um rational zu sein, vorher nachprüfen, ob C?
Millikan: nehmen wir an, dass er es muss.
Problem: wenn das nun wieder einzig davon abhängt, dass er glaubt:
„gewöhnlich, wenn D, dann C“ usw.
Rationalität/Millikan: Problem: je mehr Wissen man dann erwirbt, desto mehr muss er sich anstrengen, um überhaupt rational zu sein. Wäre es nicht besser, wenn er das ganze Nachprüfen unterließe?
I 157
Rationalismus/rationalistisch/Tradition/Millikan: (ähnliches Argument): was ein Term in einem Idiolekt bedeutet, muss für den Sprecher dieses Idiolekts a priori bekannt sein. Aber alles was man a priori wissen kann, ist ob zwei Ausdrücke in dem Idiolekt dieselbe Intension haben.
Wenn nun aber ein Term mehr als eine Intension hat, kann man nicht a priori wissen, ob die Intensionen in der Anwendung konvergieren werden. Daher muss jeder eindeutige Term nur eine Intension haben.
Bedeutung/Sinn/MillikanVsTradition: Bedeutung ist Fregescher Sinn, nicht Intension. Dann ist Leerheit die primäre Art von Bedeutungslosigkeit und weder Mehrdeutigkeit noch Synonymie werden durch rein a priori Überlegung festgelegt.
Intension/Millikan: ist nur die sekundäre Bedeutung.
I 158
Sie können nur Bedeutung sein, insofern diese Intensionen explizit sind und selber einen Sinn haben.
>Verifikation
, >Bestätigung, >Wissen/Millikan.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

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