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Existenz, Philosophie, Logik: Das Vorhandensein von etwas, dem Eigenschaften zugeschrieben werden können. Vorhandensein bedeutet hier nicht, dass etwas unmittelbar gegeben sein muss oder sinnlich wahrnehmbar ist. Siehe auch Ontologie, Eigenschaften, Prädikate, Existenzsatz, Realismus, Quantifikation, Zuschreibung._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Michael Woods über Existenz – Lexikon der Argumente
II 248f Existenz/Tradition/Woods: Existenz ist kein Prädikat. GeachVsTradition: Das ist nur richtig, solange es nicht zeitlich aufgefasst wird. Tradition: Als Prädikat würde Existenz jede Aussage notwendig machen. >Notwendigkeit, >Prädikation, >Existenzprädikat. DummettVsTradition: Das stimmt nicht! - Lösung: Prädikate höherer Ordnung, aber nicht wie "selten". Dummett: das ist ein Problem für Wahrheitsbedingungen, wenn als "PeS" konstruiert: "wahr von allem". >Wahrheitsbedingungen. II 250 Aber das muss kein primitives Prädikat sein. - Problem: Selbstidentität kann nicht mit der Zeit wechseln. >Identität, >Selbstidentität. II 254 Prädikat/Existenz/Woods: Bsp "Es gab Dodos": Dodo: einstelliges Prädikat, das nur dann von einem Gegenstand wahr ist, wenn dieser zu der Extension des Prädikats zu der Zeit gehört. - Also relativ zur Zeit der Äußerung. - Bei einigen Prädikaten verbindet man das Nichtzutreffen mit dem Ableben des Objekts, bei anderen nicht. Immer wahr während Existenz: "Mensch". Manchmal wahr, aber nur, wenn das Objekt existiert: "schläft". Vgl. >Präsupposition. Manchmal wahr, aber auch wenn das Objekt nicht existiert: berühmt. Siehe auch >Intrinsisches, >Extrinsisch. II 258 Existenz/Zeit/Woods: Anderer Ansatz: Prädikate sollen zeitliche Relativierung tragen, nicht die Quantoren. >Quantoren. Dann werden Indices und Demonstrativa notwendig. >Demonstrativa, >Indexwörter, >Indexikalität. Indexikalische singuläre Termini können mit der Zuschreibungsfunktion * behandelt werden, so dass Objekte mit Ausdrücken durch Tripel aus einer Sequenz, einer Person und einer Zeit verknüpft werden. "Es gab Dodos": Dodo ist hier zweistelliges Prädikat, wahr von Objekt zu einer Zeit, wenn es ein Dodo ist. - Auch hier wird die Implikation vergangener Existenz von der Bedeutung von "Dodo" getragen. >Prädikate, >Singuläre Termini. II 259 Problem: Zukünftige Existenz ist nicht ausdrückbar, wenn "F" das einzige Prädikat ist. Vergangenheit und Zukunft sind dann ununterscheidbar. Lösung: beide Ansätze verbinden: a) Indexikalische Satzoperatoren. b) Zeit in Prädikate einführen: sodass man sagen kann, dass es jetzt wahr ist, dass etwas in der Zukunft F ist, und dass es wahr sein wird, dass etwas dann F ist. >Zeit, >Vergangenheit, >Gegenwart, >Zukunft. II 262 Existenz/Woods: Existenz sollte nicht als "Typ 1-Prädikat" behandelt werden, d.h. nur sinnvoll anzuwenden, wenn das Objekt schon existiert Bsp "Mensch" - Lösung: Das Existenzprädikat sollte als der Quantifikation 2. Stufe behandelt werden. >Quantifikation, >Logik 2. Stufe._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
WoodsM II Michael Woods "Existence and Tense" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 |