Philosophie Lexikon der Argumente

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Symbol: im weiteren Sinn gleichbedeutend mit Zeichen. Der besondere Gebrauch des Begriffs bei verschiedenen Autoren unterscheidet sich zum Teil erheblich, u. a. in Bezug darauf, welche Rolle Konventionen bei der Herausbildung von Symbolen spielen und ob Symbole ein System bilden. Siehe auch Zeichen, Icon, Konvention, Bedeutung, Referenz, Abbildtheorie, Darstellung, Repräsentation, Stellvertreter.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

F.W.J. Schelling über Symbole – Lexikon der Argumente

Gadamer I 83
Symbol/Schelling/Gadamer: Schelling: »Die Mythologie überhaupt und jede Dichtung derselben insbesondere ist weder schematisch noch allegorisch, sondern symbolisch
I 83
zu begreifen. Denn die Forderung der absoluten Kunstdarstellung ist: Darstellung mit völliger Indifferenz, so nämlich, dass das Allgemeine ganz das Besondere, das Besondere zugleich das ganze Allgemeine ist, nicht es bedeutet«(1).
>Besonderes und Allgemeines, >Allgemeinheit >Verallgemeinerung, >Einheit und Vielheit.
Wenn Schelling derart (in der Kritik an Heynes Homerauffassung) das wahre Verhältnis von Mythologie und Allegorie herstellt, bereitet er zugleich dem Symbolbegriff seine zentrale Stellung innerhalb der Philosophie der Kunst.
Schelling beruft sich auf die Verdeutschung von Symbol durch Sinnbild«: »so konkret, nur sich selbst gleich wie das Bild, und doch so allgemein und sinnvoll wie der Begriff«(2). In der Tat liegt in der Auszeichnung des Symbolbegriffs schon bei Goethe der entscheidende Ton darauf, dass die Idee selbst es ist, die sich darin Existenz gibt.
>Existenz.
Nur weil im Symbolbegriff die innere Einheit von Symbol und Symbolisiertem impliziert ist, konnte dieser Begriff zum universalen ästhetischen Grundbegriff aufsteigen.
Vgl. >Darstellung, >Referenz, >Einheit.
Das Symbol meint den Zusammenfall von sinnlicher Erscheinung und übersinnlicher Bedeutung, und dieser Zusammenfall ist, so wie der ursprüngliche Sinn des griechischen Symbolon und sein Fortleben im terminologischen Gebrauch der Konfessionen, keine nachträgliche Zuordnung, wie bei der Zeichennahme, sondern die Vereinigung von Zusammengehörigem.
>Allegorie/Schelling.


1. Schelling, Philosophie der Kunst (1802) (WW. V, 411).
2. A.a.O., V, 412.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Schelling, F.W.J.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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