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Ähnlichkeit: Ähnlichkeit ist die Übereinstimmung einer oder mehrerer - aber nicht aller - Eigenschaften zweier oder mehrerer Gegenstände. Siehe auch Identität, Gleichheit, Eigenschaften, Prädikate, Prädikation, Zuschreibung, Identifikation, Beschreibung, Beschreibungsebenen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Bigelow über Ähnlichkeit – Lexikon der Argumente

I 228
Zugänglichkeit/Lewis: Zugänglichkeit zwischen möglichen Welten: ihre Grade sollten als Grade von Ähnlichkeit verstanden werden.
>Zugänglichkeit
, >Mögliche Welten.
Ähnlichkeit/Mögliche Welten/Lewis: hier müssen wir die relevante Ähnlichkeit erkennen. Wichtiger ist die in Bezug auf bestimmte Gesetze! Damit werden Gesetze bei der Erklärung schon vorausgesetzt. (Lewis 1979(1), 1986a(2)
>Relevanz.
JacksonVsLewis: Jackson 1977a(3): Kausalität statt Ähnlichkeit.

Zugänglichkeit/Bigelow/Pargetter: Bsp 3 Welten
1. Welt u: Darwin fragt seinen Vater um Erlaubnis loszusegeln, erhält sie und schreibt sein Buch, von dem wir alle gehört haben
2. Welt w: Darwin erhält die Erlaubnis nicht, segelt nicht los und schreibt sein Buch nicht
3. Welt v: Darwin erhält die Erlaubnis nicht, segelt trotzdem los… und sein Vater hat vergessen was er gesagt hat.
Zugänglichkeit/Lewis/Bigelow/Pargetter: nach unserer Semantik (und der von Lewis) ist das entsprechende kontrafaktische Konditional nur wahr in w, wenn Welten wie u die von w am meisten zugänglichsten (nächste Welt; ähnlichste Welt) sind.
>Ähnlichkeitsmetrik.
Lewis: also muss u w ähnlicher sein als w v ähnlich ist. u und w müssen einander näher sein.
Wenn v und w näher aneinander wären, wäre folgendes kontrafaktische Konditional wahr:
Wenn Darwins Vater die Erlaubnis nicht gegeben hätte, dann hätte Darwin nicht gehorcht und sein Vater hätte es vergessen.
Und das ist nicht wahr in w. Also ist u w näher als v u nahe ist.
>Kontrafaktisches Konditional.
I 229
Ähnlichkeit/Mögliche Welten/Relevanz/Bigelow/Pargetter: Welche Art von Ähnlichkeit ist aber die relevante? Es kann nicht um bestimmte Tatsachen (wie in dieser Geschichte) gehen. Das wäre nicht hinreichend.
Lösung/Lewis:
Def Ähnlichkeit/Ähnlichkeitsmetrik/mögliche Welten/Lewis: durch weniger Ausnahmen in einer möglichen Welt bei Gesetzen, die in der anderen Welt gelten.
>Wunder.
Bsp Darwin: „Wunder“ wären die falsche akustische Übermittlung der Aussage des Vaters und das Vergessen durch den Vater.
Wunder/Lewis: aber auch Welt u könnte Wunder enthalten: die Vorgeschichte ist die gleiche wie in v, aber die Entscheidung des Vaters fällt anders aus, wobei aber eben die kausale Situation dieselbe wäre. Und das Wunder der anderen Entscheidung wäre vielleicht genauso groß wie das der Gedächtnislöschung und der falschen Hörens.
I 230
Naturgesetze/ Welten/Lewis/Bigelow/Pargetter: also könnte es sein, dass auch dort andere Gesetze gelten.
Gehorchen/Gesetze/MöWe/Bigelow/Pargetter: wir können auch sagen, dass eine Welt in einem gewissen Grad den Gesetzen einer anderen Welt gehorcht.
Bsp könnte es eine Welt z geben, die den Gesetzen von w besser gehorcht als u?
z: Angenommen, hier gibt es Gesetze, die die Ablehnung der Erlaubnis wahrscheinlich machen. Angenommen, der Vater hat von einem Konflikt mit Frankreich in der Seegegend gehört. Das verlangt keine Änderung von Gesetzen.
Dann wären wir gezwungen anzunehmen, dass folgendes kontrafaktische Konditional wahr ist in w: (nach unserer Semantik und der von Lewis):
Wenn Darwins Vater abgelehnt hätte, wäre Krieg zwischen England und Frankreich ausgebrochen oder es hätte einen anderen Faktor gegeben, der die Ablehnung herbeigeführt hätte.
Allerdings ist es falsch in w in wenigstens einer Lesart.
Ähnlichkeitsmetrik/Relevanz/Ähnlichkeit/Lewis: das zeigt, dass Ähnlichkeit der Gesetze nicht der einzige relevante Faktor ist.
Lösung/Lewis: Ähnlichkeit zwischen Welten muss erklärt werden
a) durch Ähnlichkeit in Bezug auf Gesetze,
b) durch Ähnlichkeit in Bezug auf bestimmte Tatsachen.
Gewichtung/Lewis: Bsp gleiche Tatsachen über lange Zeit haben dabei mehr Gewicht als das Gehorchen gleicher bestimmter Gesetze.
Aber die Befolgung von Gesetzen hat mehr Gewicht als bestimmte übereinstimmende Tatsachen.
I 231
LewisVsBigelow: VsModale Theorie.
Bigelow/Pargetter: wir erklären Gesetze durch Zugänglichkeit
Lewis: erklärt Zugänglichkeit durch Gesetze.
Bigelow/Pargetter: Wenn Lewis recht hat, ist unsere Theorie zirkulär.
>Zirkularität.
Lösung/Lewis: s.u.
BigelowVsVs/BigelowVsLewis: Wir leugnen, dass Zugänglichkeit durch Ähnlichkeit erklärt werden muss. Die am leichtesten zugängliche Welt muss nicht die ähnlichste Welt sein! Das zeigen die obigen Bsp (Darwins Vater).
Aber selbst wenn es nicht so wäre, würde es die modale Theorie der Naturgesetze nicht widerlegen.
Ähnlichkeit/Welten/Bigelow/Pargetter: Wir sind herausgefordert, eine bessere Theorie als Lewis zu konstruieren.

1. Lewis, D. K. (1979) Counterfactual dependence and time's arrow, Nous 13 pp.455-76
2. Lewis, D. K. (1986a) On the plurality of worlds,. Oxford: Blackwell Publishers.
3. Jackson, F. (1977) A causl theory of counterfactuals. Australasian Journal of Philosphy 55, pp.3-21

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990

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