Philosophie Lexikon der Argumente

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Kunst: Nach traditioneller Auffassung ist die Kunst ein sozialer Bereich, der nicht unmittelbar auf die Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen ausgerichtet ist. Aus diesem Grund eröffnet sie eine gewisse Freiheit und Möglichkeit der Erkenntnis. In der Moderne hat sich die Vorstellung von der Entäußerung der Kunst angesichts einer weitgehenden Durchorganisation von immer mehr Lebensbereichen weiterentwickelt. Diese Entwicklung kann zu einem immer verschlosseneren Verständnis ("Hermetik") führen. Siehe auch Ästhetik, Kunstwerke, Kritik, Gesellschaft, Geschichte, Aufklärung, Anerkennung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hans-Georg Gadamer über Kunst – Lexikon der Argumente

I 57
Kunst/GadamerVsKant/Gadamer: [Kants] Vorzug des Naturschönen vor dem Kunstschönen ist nur die Kehrseite des Mangels des Naturschönen an bestimmter Aussage.
>Schönheit/Kant
, >Natur/Kant.
So kann man umgekehrt den Vorzug der Kunst vor dem Naturschönen darin sehen, dass die Sprache der Kunst anspruchsvolle Sprache ist, die sich nicht der stimmungshaften Ausdeutung frei und unbestimmt darbietet, sondern uns bedeutungshaft bestimmt anspricht. Und es ist das Wunderbare und Geheimnisvolle der Kunst, dass dieser bestimmte Anspruch dennoch keine Fessel für unser Gemüt ist, sondern den Spielraum der Freiheit im Spiele unserer Erkenntnisvermögen gerade recht öffnet.
KantVsVs/Gadamer: Kant wird dem durchaus gerecht, wenn er sagt(1) die Kunst müsse „als Natur anzusehen“ sein, d. h. gefallen, ohne den Zwang von Regeln zu verraten.
I 121
Kunst/Gadamer: Die These ist (...), dass das Sein der Kunst nicht als Gegenstand eines ästhetischen Bewusstseins bestimmt werden kann, weil umgekehrt das
I 122
ästhetische Verhalten mehr ist, als es von sich weiß. Es ist ein Teil des Seinsvorganges der Darstellung und gehört dem Spiel als Spiel wesenhaft zu.
>Darstellung/Gadamer, >Spiel/Gadamer, >Ästhetisches Bewusstsein/Gadamer.

1. I. Kant, Kritik der Urteilskraft, 1799, S. 179ff.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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