Philosophie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Zombies: Ein Zombie ist eine fiktive oder mythologische untote Kreatur, die oft als wiederbelebter Leichnam ohne Bewusstsein oder freien Willen dargestellt wird. In der Philosophie des Geistes dient das Gedankenexperiment einer Existenz von Zombies der Untersuchung der Möglichkeit, ob es Wesen ohne Bewusstsein geben könnte, die sich nicht durch ihr Verhalten von uns unterscheiden. Also letztlich, ob Bewusstsein für scheinbar rationales Verhalten notwendig ist. Siehe auch Bewusstsein, Verhalten.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Robert Stalnaker über Zombies – Lexikon der Argumente

I 19f
Zombie/Wahrnehmungsfähigkeit/Stalnaker: Man kann nicht sagen, dass es mögliche Welten (MöWe) mit Zombies gibt, die denkbar, aber metaphysisch unmöglich seien.
Allgemeines Bild: "Bewusstsein": Bewusstsein referiert auf eine Eigenschaft, die wir in uns finden, und die wir möglicherweise kennen, weil wir sie haben, aber die Tatsache, dass wir bewusst sind, liefert keinen speziellen Zugang zur Natur dieser Eigenschaft.
I 239
Zombie/Materialismus/Stalnaker: einfaches Argument VsMaterialismus: Ein einfaches Argument gegen den Materialismus ist, dass Zombies begrifflich möglich seien. - Dann gäbe es zwei möglichen Welten (MöWe), die physikalisch ununterscheidbar sind, aber unterscheidbar in Bezug auf qualitative Erlebnisse bzw. Bewusstsein, die in ihnen gehabt haben werden können. - Dann superveniert Bewusstsein nicht auf dem Physischen.
>Supervenienz
, >Bewusstsein, >Materialismus.
I 242
MaterialismusVsVs: Man muss akzeptieren, dass es Zombies in der wirklichen Welt geben könnte, aber behaupten, dass es eben keine gibt.
I 251
Materialismus muss mit dem Haben von Bewusstsein kompatibel sein.

I 241
Zombie/Stalnaker: Bsp z-Welt: Die z-Welt sei eine Welt, in der es nichts gibt, außer dem, was auf dem Physikalischen superveniert. Die Abwesenheit von Bewusstsein wird nicht erwähnt. Es ist aber möglich, dass es Zombies gibt. - Ansonsten ist die z-Welt wie die W-Welt.
Später: a-Welt: Die a-Welt habe zusätzlich Bewusstsein, Qualia, usw. ((s) Für die z-Welt wird das aber nicht explizit abgesprochen.)
I 244
Zombie/Theoriebeladenheit/Stalnaker: Wenn "Bewusstsein" theoriegeladen ist, dann ist es in die Bedeutung eingebaut, was die Theorie darüber annimmt. Dann ist das Wort nicht mehr unschuldig - dann würden wir eventuell "etwas neues darüber" lernen.
>Theoriebeladenheit.
I 245
Bsp Angenommen, Wasser stellte sich als Sammelbegriff für allerlei heraus, dann würden wir sagen, "es gibt kein Wasser" (weil es kein Element wäre). Andererseits: Dagegen gibt es einen "unschuldigen" Gebrauch. Er entspricht dem "was auch immer". ((s) Der Begriff der Rolle leugnet dann Theoriebeladenheit?)
>Rollen.
I 252
Zombie/Vorstellbarkeit/Stalnaker: Vorstellbarkeit als Argument für mögliche Existenz: Es gibt einen eingeschränkten Sinn von Vorstellbarkeit: Wenn es vorstellbar ist, dass wir in einer a-Welt leben, dann ist es in diesem eingeschränkten Sinn vorstellbar, dass es dort Zombies gibt.
Vgl. >Vorstellbarkeit/Chalmers.
Materialismus: Wenn der Materialismus recht hat und wir in einer z-Welt leben, dann gibt es keine mögliche Welt, die korrekt als Zombie-Welt beschreiben werden könnte.
Vorstellbarkeit/Stalnaker: im eingeschränkten Sinn: Vorstellbarkeit im eingeschränkten Sinn ist kein Argument VsMaterialismus. Dazu müsste man schon vorher annehmen, dass der Materialismus falsch ist.

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z