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Interaktionismus: Der Interaktionismus in der Psychologie ist eine Perspektive, die menschliches Verhalten als das Produkt sozialer Interaktion betrachtet. Interaktionisten argumentieren, dass Menschen ihre Umwelt aktiv interpretieren und auf eine Art und Weise reagieren, die durch ihre sozialen Erfahrungen geprägt ist. Siehe auch Verhalten, Sozialisation, Handlungen, Situationen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

David Chalmers über Interaktionismus – Lexikon der Argumente

I 156
Dualismus/Def Interaktionistischer Dualismus/Def Interaktionismus/Chalmers: Hier füllt Erfahrung die kausalen Lücken im physikalischen Prozess.
ChalmersVs: Das schafft mehr Probleme als es löst. Es löst nicht die Probleme mit dem Epiphänomenalismus.
>Dualismus
, vgl. >Eigenschaftsdualismus, >Epiphänomenalismus.
Pro: Das einzige Argument für den interaktionistischen Dualismus sind einige Eigenschaften der Quantenmechanik, die besser erklärt werden könnten. (>Eccles 1986)(1)
I 157
ChalmersVsEccles: (Eccles 1986)(1) Die Effekte wären viel zu klein, um eventuelle Verhaltensänderungen zu bewirken. Weitere Gegenargumente:
VsInteraktionistischer Dualismus/VsInteraktionismus/Chalmers:
1. Er widerspricht dem quantenmechanischen Postulat, dass die mikroskopischen „Entscheidungen“ zufällig sind.
>Quantenmechanik.
2. Ein Verhalten, das durch diese mikroskopischen Einflüsse ausgelöst wurde, müsste sich von anders ausgelöstem Verhalten unterscheiden.
ChalmersVsEccles: Solche Theorien schweigen sich auch darüber aus, was im Gehirn passieren soll, wenn die Wellenfunktion kollabiert.
>Wellenfunktion.
ChalmersVsInteraktionistischer Dualismus: Dieser macht das Phänomenale irrelevant:
I 158
ChalmersVsEccles: Wenn es seine Psychonen gibt, dann kommen sie mit rein kausalen Interaktionen aus, ohne angenommene phänomenale Eigenschaften.
>Phänomene, >Erleben.
VsChalmers: Man könnte einwenden, dass Psychonen (oder Ektoplasma oder was immer) durch phänomenale Eigenschaften erst konstituiert sind.
ChalmersVsVs: Selbst dann sind ihre phänomenalen Eigenschaften irrelevant für Verhaltenserklärung: in der Geschichte über Verursachung sind es nur die relationalen Eigenschaften, die zählen. Es bleibt also bei der kausalen Geschlossenheit des Physischen.
ChalmersVsInteraktionismus/ChalmersVsEccles: Selbst wenn man Psychonen annähme, könnte man eine Geschichte über Zombies erzählen, die Psychonen involvierte. Man müsste dann wiederum zusätzliche phänomenale Eigenschaften von Psychonen annehmen, ohne sie nachweisen zu können.
>Zombies.
I 162
Def Interaktionistischer Dualismus/Chalmers: Der interaktionistische Dualismus akzeptiert, dass Bewusstsein nicht-physikalisch ist (VsMaterialismus) aber er leugnet, dass die physikalische Welt kausal geschlossen ist, so dass Bewusstsein eine autonome kausale Rolle spielen kann.
>Kausale Geschlossenheit, >Bewusstsein/Chalmers, vgl. >Materialismus.

1. Eccles, J.C. (1986) Do Mental Events Cause Neural Events Analogously to the Probability Fields of Quantum Mechanics? Proceedings of the Royal Society of London. Series B, Biological Sciences, 227, 411-428.
http://dx.doi.org/10.1098/rspb.1986.0031

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014

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