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Organisation: Eine Organisation ist eine Gruppe von Menschen, die zusammenarbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Organisationen sind in der Regel so strukturiert, dass sie ihre Ziele effizient und effektiv erreichen können. Siehe auch Institutionen, Kooperation, Systeme, Verwaltung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jürgen Habermas über Organisation – Lexikon der Argumente

IV 455
Organisation/Habermas: Autonomie gewinnen Organisationen durch eine neutralisierende Abgrenzung gegen die symbolischen Strukturen der Lebenswelt. Damit werden sie gegen Kultur, Gesellschaft und Persönlichkeit eigentümlich indifferent. Diese Effekte beschreibt Luhmann als „Dehumanisierung der Gesellschaft“. Die soziale Realität scheint insgesamt auf eine versachlichte, von normativen Bindungen freigesetzt Organisationsrealität zusammenzuschrumpfen.
>Organisation/Luhmann
, >Institutionen, >Objektivität, >Kultur,
>Gesellschaft, >Persönlichkeit, >N. Luhmann.
IV 455/456
Dehumanisierung/HabermasVsLuhmann: Dehumanisierung bedeutet aber nur eine Abspaltung von Handlungsbereichen von der Lebenswelt, keine Depersonalisierung im Sinne der Trennung organisierter Handlungssysteme von Persönlichkeitsstrukturen.
>Systeme/Luhmann, >Systemtheorie.
Indifferenz/Habermas: Im Gegensatz zum traditionellen Familienbetrieb zeigt der kapitalistische Betrieb eine Indifferenz gegenüber den privaten Lebensverhältnissen aller Beschäftigten. Diese sind für ihn zur Umwelt geworden.
>Kapitalismus/Habermas.
IV 457
Ebenso verhalten sich andere Organisationen unabhängig von legitimierenden Weltbildern, überhaupt von kulturellen Überlieferungen. Mitglieder werden als Personen ihrer Persönlichkeitsstruktur entkleidet und zu Leistungsträgern neutralisiert.
>Legitimität/Habermas.
Kulturelle Überlieferungen werden als Ideologien ihrer verpflichteten Kraft beraubt und in Rohstoffe für (…) eine administrative Bearbeitung von Sinnzusammenhängen verwandelt.
>Kulturelle Überlieferung/Habermas.
Organisationen/Habermas: Organisationen müssen ihren Legitimationsbedarf selber decken können.
Lebenswelt: Organisationen machen sich auch von lebensweltlichen Kontexten unabhängig, indem sie den normativen Hintergrund informell eingewöhnter, sittlich regulierter Handlungszusammenhänge neutralisieren.
>Lebenswelt/Habermas.
IV 460
Kommunikation/Organisation/Habermas: Zwar sind nicht alle Verständigungsprozesse aus dem Inneren von Organisationen verbannt, weil der Interaktionsbereich von rechtsförmigen Organisationen jedoch sittlich neutralisiert ist, verliert kommunikatives Handeln im Binnenraum von Organisationen seine Geltungsgrundlage. Mitglieder handeln kommunikativ unter Vorbehalt. Sie sind nicht genötigt, mit kommunikativen Mitteln Konsens zu erzielen.
>Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas, >Geltungsansprüche.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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