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Individuen: In der Philosophie sind Individuen Entitäten, die sich von anderen Entitäten unterscheiden. Sie zeichnen sich in der Regel durch ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften und Erfahrungen aus. Individuen können physische Objekte sein, wie z. B. Menschen, Tiere und Pflanzen, oder sie können nicht-physische Objekte sein, wie z. B. Geist oder Gedanken. Siehe auch Einzeldinge, Individuation, Gegenstände, Gedanken, Gedankenobjekte.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Liberalismus über Individuen - Lexikon der Argumente

Gaus I 116
Individuen/traditioneller Liberalismus/Gaus/Mack: Die Freiheitstradition ist normativ individualistisch, indem sie den getrennten Wert jedes Individuums bejaht. Dieser normative Individualismus liegt einem Beharren auf der Illegitimität von Handlungen und Politiken zugrunde, die einigen Individuen Verluste auferlegen für die Bereitstellung umfassenderer Vorteile für andere (Nozick, 1974(1): 28-35).
UtilitarismusVsLiberalismus: Es mag den Anschein haben, dass utilitaristische Mitglieder der Tradition dem entgegenstehen: Utilitaristen bestehen darauf, dass nur das größte Gesamtglück wertvoll ist, und so scheint es, dass Individuen normativ nur als Mittel zur Aggregatszufriedenheit wichtig sind.
LiberalismusVsVs: Dies mag zwar in der Moraltheorie die Crux des Utilitarismus sein, aber nicht in der Tradition der Freiheit.
Ontologischer Individualismus: Darüber hinaus ist die Freiheitstradition insofern ontologisch individualistisch, als sie Individuen, nicht Klassen, Rassen oder Nationen, braucht, um letztlich die einzigen Orte des Wertes, die einzigen wirklichen Akteure, die einzig wahren Träger von Rechten und Pflichten zu sein (vgl. Bentham, 1987(2): Kap. 1, S. 4; Buchanan und Tullock, 1965(3): 11-12). Nur Individuen treffen Entscheidungen; es gibt buchstäblich keine "soziale Wahl" (de Jasay, 1991(4): 57-9).
Man geht davon aus, dass normativer Individualismus - die getrennte Bedeutung des Lebens, des Wohlbefindens oder der Präferenzzufriedenheit eines jeden Individuums - durchsetzbare moralische Ansprüche aller Individuen gegen Eingriffe unterstützt, die ihr Leben, ihr Wohlbefinden oder ihre Präferenzzufriedenheit beeinträchtigen. Ein moralischer Anspruch gegen Einmischungen durch andere ist grundlegend für die Freiheitstradition (Nozick, 1974(1): 30ff; Machan, 1989(5): 7ff).
Rechtlicher Individualismus: Die Freiheitstradition betrachtet die individuelle Freiheit als die zentrale politische oder rechtliche Norm (Robbins, 1961(6): 104). Individuelle Freiheit ist das, was jedes Individuum legitimerweise von jedem anderen Individuum verlangen kann. >Eigentum/Liberalismus
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1. Nozick, Robert (1974) Anarchy, State and Utopia. New York: Basic.
2. Bentham, Jeremy (1987) Introduction to the Principles of Morals and Legislation. In Utilitarianism and Other Essays, ed. Alan Ryan. Harmondsworth: Penguin.
3. Buchanan, James M. and Gordon Tullock (1965) The Calculus of Consent: Logical Foundations of Constitutional Democracy. Ann Arbor, MI: University of Michigan Press.
4. De Jasay, Anthony (1991) Choice, Contract and Consent: A Restatement of Liberalism. London: Institute of Economic Affairs.
5. Machan, Tibor (1989) Individuals and Their Rights. La Salle, IL: Open Court.
6. Robbins, Lord (1961) The Theory of Economic Policy in Classical English Political Economy. London: Macmillan.

Mack, Eric and Gaus, Gerald F. 2004. „Classical Liberalism and Libertarianism: The Liberty Tradition.“ In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.
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Brocker I 683
Individuen/Liberalismus/Barber: Barber These: Kern des Liberalismus sei ein instrumentelles Demokratieverständnis. Politik sei danach dazu da, die Individuen gegen äußere Eingriffe zu schützen und diesen Schutz so zu bewerkstelligen, dass dies mit den vermeintlich unveränderlichen Eigenschaften der Individuen verträglich ist. Hierbei fasse der Liberalismus die Eigenschaften der Individuen tendenziell in pessimistischen Beschreibungen. Demokratie werde dann zum Mittel zu liberalen Zwecken, das heißt zu Zwecken von homines oeconomici, und je nach Zweckdienlichkeit akzeptiert. (1) Siehe Liberalismus/Barber.

1. Benjamin Barber, Strong Democary, Participatory Politics for a New Age, Berkeley CA, 1984, Dt. Benjamin Barber, Starke Demokratie. Über die Teilhabe am Politischen, Hamburg 1994, S. 56.

Michael Haus, „Benjamin Barber, Starke Demokratie“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Liberalismus

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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