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Temperament: Unter Temperament versteht man in der Psychologie angeborene, dauerhafte Eigenschaften, die die emotionalen und verhaltensbezogenen Tendenzen einer Person beeinflussen. Es umfasst Stimmung, Aktivitätsniveau, Tendenz zur Annäherung oder zum Rückzug und Anpassungsfähigkeit, die oft schon in der frühen Kindheit beobachtet werden. Siehe auch Charakterzüge, Persönlichkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
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Entwicklungspsychologie über Temperament - Lexikon der Argumente

Corr 181
Temperament/Entwicklungspsychologie/Rothbart: Die bisherige Entwicklungsforschung zeigt, dass die reaktiven Systeme von Emotion und Orientierungbe bereits vor der Entwicklung einer ausführenden aufwendigen Aufmerksamkeit vorhanden sind (Posner und Rothbart 2007(1); Rothbart und Bates 2006)(2).
Frühe Formen dessen, was später Extraversion oder Begeisterungsfähigkeit genannt wird, sind im Lächeln und Lachen und in der schnellen Annäherung von Säuglingen um die sechs Monate an ein neuartiges Objekt vorhanden. Messungen von Annäherungstendenzen und Lächeln und Lachen in diesem frühen Alter sagen die extravertierten Tendenzen von Kindern im Alter von sieben Jahren voraus (Rothbart, Derryberry und Hershey 2000)(3).
>Introversion
, >Extraversion, >Charaktertypen.
Während der frühen Entwicklung scheinen Kinder, die mehr extravertiert sind, auch mehr Wut und Frustration auszudrücken und anfälliger für Externalisierungsstörungen zu sein (Rothbart and Bates 2006(2); Rothbart and Posner 2006)(4).
Lengua, Wolchik, Sandler und West (2000)(5) fanden heraus, dass niedrige Positivität und hohe Impulsivität bei Kindern sowie hohe Ablehnung und Inkonsistenz bei der Erziehung Verhaltensprobleme voraussagten. Hohe negative Emotionalität und niedrige positive Emotionalität bei Kindern und Ablehnung und Inkonsistenz bei der Erziehung prognostizierten eine Kinderdepression. Inkonsistente Disziplin hatte einen stärkeren Zusammenhang mit Verhaltensproblemen und Depressionen bei Kindern, die stark impulsiv waren, als bei Kindern, die weniger impulsiv waren.

1. Posner, M. I. and Rothbart, M. K. 2007. Educating the human brain. Washington, DC: American Psychological Association
2. Rothbart, M. K., and Bates, J. E. 2006. Temperament in children’s development, in W. Damon and R. Lerner (Series eds.) and N. Eisenberg (Vol. ed.), Handbook of child psychology, vol. III, Social, emotional, and personality development, 6th edn, pp. 99–166. Hoboken, NJ: Wiley
3. Rothbart, M. K., Derryberry, D. and Hershey, K. 2000. Stability of temperament in childhood: laboratory infant assessment to parent report at seven years, in V. J. Molfese and D. L. Molfese (eds.), Temperament and personality development across the life span, pp. 85–119. Hillsdale, NJ: Erlbaum
4. Rothbart, M. K. and Posner, M. I. 2006. Temperament, attention, and developmental psychopathology, in D. Cicchetti and D. Cohen eds., Developmental psychopathology, vol. II, Developmental neuroscience, 2nd edn, pp. 465–501. Hoboken, NJ: Wiley
5.Lengua, L. J., Wolchik, S. A., Sandler, I. N. and West, S. G. 2000. The additive and interactive effects of parenting and temperament in predicting adjustment problems of children of divorce, Journal of Clinical Child Psychology 29: 232–44


Mary K. Rothbart, Brad E. Sheese and Elisabeth D. Conradt, “Childhood temperament” in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Entwicklungspsychologie

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