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Motivation: Motivation ist die treibende Kraft hinter den Handlungen einer Person. Sie ist das, was die Person antreibt und zwingt, etwas zu tun. Motivation kann entweder intrinsisch oder extrinsisch sein. Siehe auch Motive, Verursachung, Handlungen, Interesse, Handlungstheorie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Bowlby über Motivation – Lexikon der Argumente

Corr I 228
Motivation/Bowlby/Shaver/Mikulincer: BowlbyVsFreud: Bei der Erläuterung der Motivationsgrundlagen der Persönlichkeitsentwicklung lehnte Bowlby (1982/1969)(1) Freudsche und objektbezogene Versionen der psychoanalytischen Theorie ab, die die menschliche Motivation in Bezug auf "Triebe" konzeptualisieren und den Geist als von "psychischer Energie" angetrieben betrachten. Stattdessen schuf er ein der Ethologie und der kybernetischen Kontrolltheorie entlehntes Motivationsmodell der "Verhaltenssysteme", nach dem das menschliche Verhalten von artenübergreifenden, angeborenen neuronalen Programmen (>Verhaltenssystemen
) organisiert und gesteuert wird. Diese Bindungs-, Pflege-, Erkundungs- und Sexualsysteme erleichtern die Befriedigung grundlegender menschlicher Bedürfnisse und erhöhen dadurch die Wahrscheinlichkeit des Überlebens, der Anpassung und der Fortpflanzung.
Motivation: Bowlby (1982/1969)(1) betrachtete die Systeme als "zielorientiert" und "zielkorrigiert" (d.h. korrigiert durch Änderung von Teilzielen basierend auf Rückmeldungen über die Zielerreichung). Jedes System wurde als ein Servomechanismus konzipiert, der durch bestimmte Reize oder Situationen eingeschaltet oder "aktiviert" werden konnte und durch andere Reize und Situationen "deaktiviert" oder "beendet" werden konnte (im Wesentlichen durch das Erreichen dessen, was Bowlby "Set-Ziele" nannte, die im Falle des Bindungssystems die Flucht vor und Vermeidung von Bedrohungen und Gefahren beinhalten).
Corr I 229
BowlbyVsFreud: Dieser neue Begriff der Motivation machte den Freudschen Begriff des allgemeinen Antriebs (z.B. Libido) unnötig. Zielorientiertes und zielkorrigierendes Verhalten wird nicht durch eine Anhäufung von psychischer Energie oder den Wunsch, die Antriebsintensität zu reduzieren, aktiviert. Es wird aktiviert durch Bedingungen innerhalb einer Person oder der Umgebung der Person, die ein Verhalten aktivieren, das darauf abzielt, einen bestimmten Zielzustand zu erreichen oder Bedrohungen und Gefahren zu vermeiden.
>Emotionale Bindung, >Bindungstheorie, >Über die Bindungstheorie.

1. Bowlby, J. 1982. Attachment and loss, vol. I, Attachment, 2nd edn. New York: Basic Books (original edn 1969)


Phillip R. Shaver and Mario Mikulincer, “Attachment theory: I. Motivational, individual-differences and structural aspects”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Bowlby, John

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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