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Schriftspracherwerb: In der Psychologie bezeichnet der Begriff Schriftspracherwerb oder "Leseerwerb" den Prozess des Lernens, geschriebene Sprache zu verstehen und zu interpretieren. Dieser komplexe kognitive Prozess umfasst die Entwicklung von Fähigkeiten wie phonemische Bewusstheit, Phonetik, flüssiges Lesen, Wortschatz und Verständnis. Siehe auch Lernen, Lerntheorien, Spracherwerb, Lesen, Phonetik, Phonologie, Schreiben, Verstehen, Sprachentwicklung, Sprache.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Neurobildgebung über Schriftspracherwerb - Lexikon der Argumente

Upton I 101
Schriftspracherwerb/Neurobildgebung/Upton: (...) Evidenz aus Neuro-Bildgebungsstudien und Studien an Patienten mit Kleinhirnläsionen spielt auch eine wichtige Rolle bei einer Reihe von hochrangigen kognitiven Funktionen, wie z.B. der Sprache, von denen bisher angenommen wurde, dass sie unter der alleinigen Kontrolle des Kortex stehen (Booth et al., 2007)(1). Nach der cerebellären Defizithypothese (Nicolson et al., 1995)(2) lassen sich sowohl Alphabetisierungs- als auch Automatismusprobleme durch eine abnormale Kleinhirnfunktion erklären. Tatsächlich gibt es Hinweise sowohl aus Verhaltenstests als auch aus bildgebenden Verfahren, dass Legasthenie in etwa 80 Prozent der Fälle mit einer Kleinhirnschädigung verbunden ist (Nicholson et al., 2001)(3). Es scheint daher, dass nicht nur die motorische Entwicklung die Möglichkeit schafft, dass sich kognitive Funktionen entwickeln können,(...), sondern dass die Wechselbeziehung von kognitiver und motorischer Entwicklung auch auf gemeinsamen neuronalen Systemen basieren könnte (Ojeman, 1984(4); Diamond, 2000(5)).
>Sprache
, >Spracherwerb, >Sprechen, >Schrift.

1. Booth JR1, Wood L, Lu D, Houk JC, Bitan T., „The role of the basal ganglia and cerebellum in language processing.“ In: Brain Res. 2007 Feb 16;1133(1):136-44. Epub 2006 Dec 26.
2. Nicolson RI1, Fawcett AJ, Dean P. „Time estimation deficits in developmental dyslexia: evidence of cerebellar involvement.“, In: Proc Biol Sci. 1995 Jan 23;259(1354):43-7.
3. Nicolson, RI, Fawcett, AJ and Dean, P (2001) Developmental dyslexia: the cerebellar deficit hypothesis. Trends in Neurosciences, 24(9): 508–11.
4. Ojeman, GA (1984) Common cortical and thalamic mechanisms for language and motor functions. American Journal of Physiology, 246: 901–3.
5. Diamond, LM (2000) Sexual identity, attractions, and behavior among young sexual-minority women over a two-year period. Developmental Psychology, 36: 241–50.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Neurobildgebung

Upton I
Penney Upton
Developmental Psychology 2011

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