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Lese-Rechtschreibstörung: Lese-Rechtschreibstörung oder Legasthenie ist eine neurologische Erkrankung in der Psychologie, die durch Schwierigkeiten bei der genauen oder fließenden Worterkennung und durch schlechte Rechtschreib- und Dekodierfähigkeiten gekennzeichnet ist. Legasthenie hat nichts mit Intelligenz zu tun.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Lynette Bradley über Lese-Rechtschreibstörung – Lexikon der Argumente

Slater I 133
Lese-Rechtschreibstörung/Bradley/Bryant: Bradley und Bryant (1983)(1): Um zu entscheiden, ob der Zusammenhang zwischen Reim- und Alliterationsfähigkeiten und Lesefortschritt kausal ist, müssen zwei Forschungsmethoden kombiniert werden. Ein longitudinaler Ansatz, bei dem eine große Stichprobe von Kindern im Laufe der Zeit verfolgt wurde, um zu sehen, ob frühe Reim- und Alliterationsfähigkeiten Fortschritte beim Lesen und Rechtschreiben bestimmen können, musste mit einer Trainingsstudie kombiniert werden. Wenn die Klangkategorisierung tatsächlich wichtig für das Erlernen von Lesen und Rechtschreiben war, dann sollten Kinder, die eine intensive Ausbildung in der Klangkategorisierung erhalten haben, im Vergleich zu Kindern, die keine solche Ausbildung erhalten hatten, eine bessere Lesen und Rechtschreibfähigkeit aufweisen.
>Schriftspracherwerb/Bradley/Bryant.
Diese Kombination wurde in Studien zur Leseentwicklung bisher nicht verwendet.
Slater I 135
Bradley und Bryant (1983)(1) kamen zu dem Schluss, dass sie einen kausalen Zusammenhang zwischen der Kategorisierung von Klängen und dem Lesenlernen gezeigt hatten. Sie vermuteten, dass Erfahrungen zu Hause im Vorschulalter, individuelle Unterschiede in Reim- und Alliterationsfähigkeiten beim Eintritt in die Schule zugrunde liegen könnten.
Slater I 139/140
Kausalität/VsBradley/VsBryant: Nun steht die Frage, ob Bradley und Bryants (1983)(1) Studie wirklich einen kausalen Zusammenhang zwischen der Kategorisierung von Klängen und dem Lesenlernen herstellt. Obwohl die Studie nur Kinder ohne Lesefähigkeit heranzog (gemessen am Schonell-Standard-Test), haben einige Kritiker argumentiert, dass die meisten Kinder, die in gebildeten westlichen Gesellschaften aufwachsen, vor dem Eintritt in die Schule über Buchstabenkenntnisse verfügen, z.B. in der Lage sind, ihren eigenen Namen zu schreiben und sich der populären Logos und gedruckten Zeichen bewusst sind (z.B. Castles & Coltheart, 2004)(2).

1. Bradley, L., & Bryant, P. E. (1983). Categorising sounds and learning to read: A causal connection. Nature, 310, 419–421.
2. Castles, A., & Coltheart, M. (2004). Is there a causal link from phonological awareness to success in learning to read? Cognition, 91, 77–111.

Usha Goswami, „Reading and Spelling.Revisiting Bradley and Bryant’s Study“ in: Alan M. Slater & Paul C. Quinn (eds.) 2012. Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Brad I
F. H. Bradley
Essays on Truth and Reality (1914) Ithaca 2009

Slater I
Alan M. Slater
Paul C. Quinn
Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2012

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