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Euthyphron: (geht zurück auf Platons gleichnamigen Dialog). Hier geht es um die Frage, ob etwas gut ist, weil es den Göttern gefällt oder ob es den Göttern gefällt, weil es gut ist. Siehe auch Projektivismus, Detektivismus, Zuschreibung, Eigenschaften, Begründung, Zirkulärität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Crispin Wright über Euthyphron – Lexikon der Argumente

I 108
Def Euthyphron/Platon: ("Eutyphron-Kontrast") Realist, Sokrates:

Bestimmte Handlungen werden von den Göttern geliebt, weil sie gottgefällig sind.

Die Götter haben die Fähigkeit, die Eigenschaft zu erkennen, die Eigenschaft der Gottgefälligkeit ist eine Sache, sie aufzuspüren eine andere.
Das ist "detektivistisch".
Extensionen: fällt hier auseinander.
Dagegen:
Anti-Realist, Euthyphron:

Bestimmte Handlungen sind gottgefällig, weil sie von den Göttern geliebt werden.

Das ist konstitutiv von der Meinung der Götter abhängig, es ist nicht epistemisch zu erforschen, nicht unabhängig von den Meinungen. Das "Weil" ist hier begrifflich.
Das ist "projektivistisch".
Extensionen: fallen hier zusammen.

Realist/Dummett: Bestimmte Aussagen (im fraglichen Diskurs) sind superassertibel, weil sie wahr sind. (Konstitutive Unabhängigkeit der Wahrheit von der Superassertibilität).
>Superassertibilität
, >Behauptbarkeit/Wright.
Anti-Realist: solche Aussagen sind wahr, weil sie superassertibel sind.
>Antirealismus.
I 142
Euthyphron/Platon: Bestimmte Handlungen sind gottgefällig, weil sie den Göttern gefallen (Verleihung eines Prädikats, Projektion) - Gegenposition: Realismus: sie gefallen , weil sie gottgefällig sind: hier wird etwas erkannt, Fähigkeit, "detektivisch".
Farbe/Johnston: Gestalt wird detektivistisch, Farbe projektivistisch gelesen.
I 143
Euthyphron/Wright: Basisgleichung:

Für alle S,P: P dann und nur dann, wenn (CS, dann RS)

S: jeder Akteur "P": alle Urteile einer sehr breit gefächerten Klasse von Urteilen "RS": drückt aus, dass S eine bestimmte relevante Reaktion zeigt.
"CS": Erfüllung gewisser Optimalitätsbedingungen für jene besondere Reaktion. Die Erfüllung der Bedingungen C durch S stellt sicher, dass keine anderen Umstände einer Alternative größere Glaubwürdigkeit hätten verleihen können.
Basisgleichung/Mark Johnston: Bsp x ist quadratisch dann und nur dann, wenn x von Standardbeobachtern unter Standardbedingungen als quadratisch gesehen wird. - Das gilt ebenso für Rot.
>Standardbedingungen.
Gestalt/Farbe/Johnston: zentraler Unterschied:
Gestalt: wird detektivistisch,
Farbe: wird projektivistisch gelesen.
Moral/Moralischer Diskurs: wird projekivistisch gelesen, wie der wie über Farbe.
I 152
Euthyphron/projektivistisch: apriorisches Wissen - detektivistisch: nicht a priori, nicht analytisch.
>a priori, >Analytizität, >Wissen, >Moral, >Farbe, >Wahrnehmung, >Urteile.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008

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