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Erziehung: Erziehung ist die bewusste und systematische Förderung der Entwicklung eines Menschen. Sie umfasst die Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Werten sowie die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung. Siehe auch Bildung, Bildungspolitik, Kultur, Kulturelle Überlieferung, Wissen, Gemeinschaft, Gesellschaft.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Entwicklungspsychologie über Erziehung - Lexikon der Argumente

Upton I 97
Erziehung/Schule/Entwicklungspsychologie/Upton: Die Erfahrungen, denen Kinder in der Schule ausgesetzt sind, sei es durch das Lernen durch Entdecken oder direkten Anweisungen, (...) scheinen die kognitive Entwicklung zu beeinflussen. Aber wie beeinflusst Schule die Entwicklung und ist Schule notwendig? Obwohl das Thema das gleiche ist, ist der Inhalt möglicherweise nicht identisch, und es gibt Unterschiede in Bezug auf die Tiefe und Breite der Informationen, die Kinder voraussichtlich abdecken werden (NRC, 1996)(1).
>Kognitive Entwicklung
, >Lernen, >Lerntheorie.
In Mathematik und Naturwissenschaften zum Beispiel ergab eine internationale Umfrage, dass die erfassten Inhalte zum Teil durch das soziale und kulturelle Umfeld, in dem das Kind lebt, und die Erwartungen an diese Kultur bestimmt wurden (NRC, 1996)(1).
Die Umsetzung des Lehrplans hat sich auch innerhalb und zwischen den Kulturen als unterschiedlich erwiesen (NRC, 1996(1); Moor et al., 2006)(2).
In der Bildung ist viel darüber diskutiert worden, inwieweit Schul- und Lehrplaninhalte für die intellektuelle Entwicklung von Bedeutung sind (z.B. Hanushek, 2003(3); Sammons et al., 2004)(4).
Die Trennung von Lernen und Entwicklung - oft ausgedrückt als Einfluss der Schule auf die individuellen Fähigkeiten - ist besonders schwierig (Carneiro et al., 2001)(5).
Kulturelle Unterschiede: Interkulturelle Studien haben gezeigt, dass sich kognitive Fähigkeiten unterschiedlich schnell entwickeln und sich je nach Kontext, in dem ein Kind lebt, unterschiedlich manifestieren können (Cole, 1990)(6). Nunes et al. (1993)(7) zeigten zum Beispiel, wie kindliche Straßenhändler in Brasilien, die keiner formalen Schulbildung ausgesetzt waren, Schwierigkeiten hatten, die richtige Lösung für hypothetische mathematische Probleme zu finden, wenn diese Probleme ihnen in schriftlicher Form gegeben wurden. Allerdings haben sie statistisch gesehen besser abgeschnitten, wenn das gleiche Problem mündlich behandelt wurde.
>Kulturelle Unterschiede.
Upton I 98
Logik: Die Entwicklung des logischen Denkens wird nicht durch die Schulbildung beeinflusst - sie wird sich ohnehin entwickeln. Was die Schule jedoch beeinflusst, ist die Art und Weise, wie sich diese Fähigkeiten entwickeln und manifestieren, indem sie die Sprache und die Erwartungen an ein bestimmtes kulturelles Umfeld in Bezug auf bestimmte kognitive Aufgaben vermittelt (Cole, 1990)(6). Dies geschieht auf zwei Arten. Erstens lernen die Kinder den Fachjargon, der notwendig ist, um Zugang zu akademischen Tests der kognitiven Fähigkeiten in der Schule zu erhalten. Zweitens lernen sie, wie man einen neuen Satz linguistischer Symbole manipuliert, indem sie lesen und schreiben lernen.
>Symbolische Kommunikation, >Symbolische Referenz, >Schrift, >Schriftsprachenerwerb.

1. National Research Council (NRC) (1996) Mathematics and Science Education Around the World: What can we learn from the Survey of Mathematics and Science Opportunities (SMSO) and the Third International Mathematics and Science Study (TIMSS)? Washington, DC: National Academy Press.
2. Moor, H, Jones, M, Johnson, F, Martin, K, Cowell, E and Bojke, C (2006) Mathematics and Science in Secondary Schools:the Deployment of Teachers and Support Staff to Deliver the Curriculum (DfES Research Report 708). London: DfES. Available at www.dfes.gov.uk/research/data/uploadfiles/RR708.pdf
3. Hanushek, EA (2003) The Economics of Schooling and School Quality. London: Edward Elgar.
4. Sammons, P, Elliot, K, Sylva, K, Melhuish, M, Siraj-Blatchford and Taggart, B (2004). The impact of pre-school on young children’s cognitive attainments at entry to reception. British Education Research Journal, 30 (5): 691–712.
5. Carneiro, P, Heckman, JJ and Vytlacil, E (2001) Estimating the Return to Education when it Varies among Individuals. Available online at www.iza.org/en/papers/Vytlacil131101.pdf (accessed 12 March 2011).
6. Cole, M (1990) Cognitive development and formal schooling: the evidence from cross-cultural research, in Moll, LC (ed.) Vygotsky and Education. New York: Cambridge University Press.
7. Nunes, T, Schliemann, AD and Carraher, DW (1993) Street Mathematics and School Mathematics, New York: Cambridge University Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Entwicklungspsychologie

Upton I
Penney Upton
Developmental Psychology 2011

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