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Situationssemantik, Philosophie: Die Situationssemantik nimmt an, dass die Bedeutung von Sätzen durch Menge der möglichen Situationen bestimmt wird, in denen sie wahr sind. In konkreten Situationen liegt damit eine schon vorgegebene Bedeutung der verwendeten sprachlichen Mittel aus der Geschichte des Gebrauchs vor. In der Diskussion um diese Theorie geht es unter anderem um die Unterscheidung von Situationen und Welten. Siehe auch Semantik möglicher Welten, Situationen, Einstellungssemantik, Zentrierte Welten, Kontext/Kontextabhängigkeit, Propositionen, Propositionale Einstellungen, Feinkörnig/grobkörnig, Internalismus, Externalismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jaakko Hintikka über Situationssemantik – Lexikon der Argumente

II XVII
Situationssemantik/Barwise/Perry/Hintikka: Die Situationssemantik ist gar nicht so weit entfernt von der Semantik möglicher Welten.
Mögliche Welten/Hintikka: Mögliche Welten sind oft eher wie Situationen, nicht immer abgeschlossene Welten. Sie sind eher Ereignisverläufe in einer kleinen Ecke des Universums und verwandt mit Situationen.
Unterschied: Alternative Situationen könnten sich in ein und derselben Welt abspielen.
>Mögliche Welten
, >Situationen.
II XVIII
Situationssemantik/Hintikka: Die Situationssemantik ist kein ernsthafter Rivale der Semantik möglicher Welten.
II 206
Situationssemantik/Barwise/Perry/B/P/Hintikka: Ihre Situationssemantik ist eine willkommene Ergänzung der Semantik möglicher Welten.
>Situationssemantik/Barwise/Perry.
Situation/Hintikka: Eine interessante Frage ist, wie kleine egozentrische Situationen zusammengesetzt werden können, um ein größeres umfassendes „Weltbild“ zu ergeben.
Relationen: Es sollte mindestens drei Arten von Relationen zwischen Situationen geben:
1. räumliche,
2. zeitliche und
3. die Unterscheidung zwischen feinkörnigeren und grobkörnigeren Situationen.
Am besten ist es, diese isoliert voneinander zu studieren.
II 207
Situationssemantik/Barwise/Perry/Allwissenheit/Hintikka: Wie kann sie das Problem der logischen Allwissenheit lösen?
Barwise/Perry: Barwise und Perry bringen folgendes Bsp
(1) a sieht, wie b X-t
daher
(2) a sieht, wie b Y-t
wenn X-en logisch impliziert, zu Y-en. ((s) Bsp gehen, sich bewegen).
Lösung/B/P: Barwise und Perry nehmen an, dass es reichere und ärmere Situationen und Relationen zwischen ihnen gibt.
HintikkaVsBarwise/HintikkaVsSituationssemantik/Hintikka: Das ist aber kein Triumph über die Semantik möglicher Welten, und zwar aus zwei Gründen:
1. Weil es jetzt um die Relation fein/grob (feinkörnig/grobkörnig) geht, ist es nichts, womit die Semantik möglicher Welten zu tun hat.
2. Die Semantik möglicher Welten hat das Problem durch Rantalas Urnen-Modelle (sich verändernde Welten, je nachdem ob gezogene Kugeln zurückgelegt werden, oder nicht) gelöst.
Barwise/Perry: Beide betrachten nur Fälle von Allwissenheit, die durch Einführung neuer deskriptiver Termini in die Konklusion entstehen,...
II 208
...und über das hinausgehen, was in den Prämissen erwähnt wird.
Hintikka/Rantala: Wir beide haben Fälle betrachtet, die die Einführung neuer Individuen erfordern, um die Gültigkeit der Inferenz zu sichern.
Bsp
(3) Robert sah jemand jedem Jungen sein eigenes Buch geben.
(4) Robert sah jeden Jungen, wie ihm ein Buch von jemand gegeben wurde.
Frage: Impliziert (entails) (3) logisch (4)?
Situationssemantik/Barwise/Perry: Nach ihr ja.
Semantik möglicher Welten/Hintikka: Nach der Semantik möglicher Welten ist es zumindest fraglich.
>Semantik Möglicher Welten.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

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