Psychologie Lexikon der Argumente

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Lernen: das Erwerben der Fähigkeit, Beziehungen zwischen Zeichen, Symptomen oder Symbolen und Gegenständen herzustellen. Dazu gehört auch z.B. das Wiedererkennen und Erinnern von Mustern, Ähnlichkeiten, Sinneswahrnehmungen, Selbstwahrnehmung usw. Beim Lernen wird im Idealfall die Fähigkeit erworben, Verallgemeinerungen auf zukünftige Fälle anzuwenden. Siehe auch Wissen, Wissen-wie, Kompetenz.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Chris Frith über Lernen – Lexikon der Argumente

I 112
Lernen/Frith: Das meiste, was wir als Kinder lernen, lernen wir ohne Lehrer.
I 117
Lernen/Katzen/Thorndike/Frith: Thorndike zeigte, dass Katzen nicht durch Nachahmen lernen. Bsp "Problemkäfige".
Bsp Eine Katze versuchte aus dem Käfig zu kommen, indem sie an den Stäben kratzte und herumbiss. Erst durch Zufall kam sie darauf, an der Schnur zu ziehen. Später probierte sie wiederum alles andere zuerst aus, kam aber immer schneller auf die Schnur.
Assoziation: Das ist ebenfalls assoziatives Lernen. Alle Tiere lernen auf diese Weise.
>Assoziatives Lernen
, >Assoziation.
I 118
Def Auslöschung/Def Extinktion/Frith: Auch Assoziationen können wieder verlernt werden.
I 119
Aberglauben/Tier/Lernen/Skinner/Frith. Bsp "Skinner-Box": In regelmäßigen Abständen, die nichts mit dem Verhalten der Taube, (die sich in der Box befand) zu tun hatten, gab es Futter.
"Abergläubisches Lernen": Die Taube wiederholte später die Bewegungen, die sie kurz vor dem Erhalt des Futters ausgeführt hatte.
I 120
Zukunft/Lernen/Frith: Man könnte sagen, dass wir lernen "die Zukunft vorherzusagen", aber das ist nichts, was wir bewusst oder vorsätzlich tun.
>Vorhersage.
Lernen/Gehirn/Frith: Wie lernt das Gehirn?
I 121
Neurotransmitter: ist eine chemische Verbindung, die durch eine Lücke diffundiert und das Verhalten des nächsten Neurons stimuliert.
I 122
Selbststimulation: Bsp Eine Ratte erhält die Gelegenheit, Neurotransmitter zu bekommen. Sie findet das dann attraktiver als Nahrung und Sex.
I 123
Belohnung: Man stellte fest, dass Dopaminzellen sich gar nicht wie "Belohnungszellen" verhielten. Nach dem Training hörten sie auf, zu dem entsprechenden Zeitpunkt zu reagieren. Statt dessen verschoben sie sich zu einem Signal vor der Futterabgabe, einem Blitz. Wenn aber das Futter ausblieb, verringerten sie auf die Dauer ihre Aktivität.
Signal/Dopamin/Belohnung: Hier wird keine Belohnung signalisiert, sondern dass es bei der Vorhersage der Belohnung einen Fehler gibt. Wenn der Saft eintrifft, schweigen die Dopaminzellen. Bei ausbleibender Belohnung sinkt die Aktivität der Dopaminzellen.
Lernen/assoziativ/Pointe: Gerade das ermöglicht Lernen ohne Lehrer. Wenn unsere Vorhersage falsch ist, ist das ein Zeichen dafür, dass wir etwas tun müssen, um unsere Vorhersage zu verbessern.
I 125
Lernen/Maschinen: Es gibt Algorithmen, nach denen Maschinen auf dieselbe Weise lernen können.
>Maschinenlernen, >Künstliche Neuronale Netze, >Neuronale Netze.
Def Wert/assoziatives Lernen/Frith: Bsp Der unbedingte Reiz (bei Pawlow) hat einen intrinsischen Wert, einen positiven Wert für Futter (Belohnung) und einen negativen Wert für Elektroschock (Strafe). Der Wert funktioniert so, dass alles, was wir kurz vor der Belohnung erhalten, wertvoller wird.
I 131
Assoziatives Lernen/Frith: Assoziatives Lernen erklärt, wie unser Gehirn für uns unbemerkt (unbewusst) Wissen erwirbt.
I 225ff
Lernen/Lehren/Kind/Sprache/Sprachlernen/Spracherwerb/Frith: Eine Mutter, die mit ihrem Baby spricht, spricht mit höherer Stimme und betont die Unterschiede zwischen den Vokalen stärker. ("Ammensprache", "Motherese")
>Motherese, >Spracherwerb, >Sprache.
Tier: Wenn dieselbe Person mit einem Haustier spricht, spricht sie ebenfalls in höherer Lage, aber ohne die Vokale zu betonen. Sie erwartet nicht, dass sie imitiert wird.
I 228
Lernen/Mensch/Kind/Frith: Das Baby weiß, wann seine Mutter an ihm interessiert ist. Wenn ein Gegenstand herunterfällt und die Mutter ruft "Mist!", zieht das Baby nicht den Schluss, dass dies ein Wort für den Gegenstand ist.
>Entwicklungsphasen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Frith I
Chris Frith
Wie unser Gehirn die Welt erschafft Heidelberg 2013

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