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Handlungen: Handlungen sind bewusste und unbewusste menschliche Aktionen im Gegensatz zu physikalischen Ereignissen. Die Handlung kann gegen den Willen des Handelnden erfolgen, jedoch nur, wenn der gegenteilige Wille nicht stark genug ist, die Ausführung gänzlich zu verhindern. Siehe auch Willensschwäche, Willensfreiheit, Akrasia, Kausalität, Akkordeoneffekt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Peter Gärdenfors über Handlungen – Lexikon der Argumente

I 15/16
Handlung/Bedeutung/Sprache/Gärdenfors: These: Handlungen, insbesondere ausgeübte Kräfte haben Einfluss auf Bedeutungen unserer sprachlichen Ausdrücke. Siehe hierzu: Johnson (1987)(1), Clark (1997)(2), Mandler (2004, insbesondere pp. 118-119)(3).
I 91
Handlung/Gärdenfors: Sprechen und Zuhören werden traditionell als autonome Handlungen verstanden. H. Clark (1996, p. 19) (4) These: man sollte beides als partizipatorische Handlungen verstehen.
Gärdenfors: Dabei geht es darum, den Geist der Teilnehmer zusammenzubringen. (>Meeting of Minds
). Vorläufer dieser Auffassung: G. H. Mead (1934) (5).
I 145
Handlungen/Linguistik/Gärdenfors: viele unserer kognitiven Repräsentationen betreffen dynamische Eigenschaften (im Gegensatz zu Eigenschaften, die von den meisten Substantiven und Adjektiven denotiert werden). (Siehe van Gelder, 1995; Port & van Gelder, 1995).
Conceptual Space/Handlung/Gärdenfors: These der Handlungsbereich kann behandelt werden wie der Farbbereich oder der Formbereich.
Handlung/Gärdenfors: These: Handlungen können als Kraftmuster beschrieben werden. (Siehe Raum/Lakoff).
I 146
Handlungen/Sprache/Gärdenfors: viele unserer alltäglichen Begriffe stammen von Handlungen und Ereignissen her, viele Wörter für Artefakte – wie Stühle, Uhren usw. – werden nach ihren funktionalen Eigenschaften kategorisiert. (Siehe Nelson, 1996; Mandler, 2004).(7)(8)
I 148
Handlung/Repräsentation/Gärdenfors: These: Eine Handlung wird durch die Karäftemuster repräsentiert, die sie hervorbringt.
Pointe: eine Konsequenz dieser These ist, dass die Akteure nicht Teil der Repräsentation sind.
Conceptual space: der Begriffsbereich für Handlungen ist daher ein konfigurationaler Bereich, der die Bewegungen z.B. von Körperteilen beinhaltet. Er gründet sich auf den Kräftebereich. Wie bei Formen gibt es auch bei Kräften eine meronomische (Teil-Ganzes-) Struktur. (Siehe Westera, 2008, >Robotersteuerung).(9)
I 153
Handlung/Kategorien/Funktion/Gärdenfors: These über Handlungsbegriffe: ein Handlungsbegriff wird als eine konvexe Region des Handlungsbereichs repräsentiert.
Konvex: kann man hier so interpretieren, dass ein linearer „Morph“ (Bsp Wandern, Rennen, Marschieren) zwischen zwei Handlungen innerhalb einer Region eines Handlungsbegriffs unter denselben Begriff fallen wird.
I 198
Handlungen/Gärdenfors: Fazit: 1. Die Handlungsmodelle und die Modelle für Eigenschaftsänderungen ermöglichen es, Ähnlichkeiten von Verben und ihre über- und untergeordnete Hierarchie vorherzusagen.
2. Die Unterscheidung Handlungsweise/Ergebnis ergibt sich direkt aus der Annahme eines einzelnen Bereichs.
3. Die Rolle der Intentionalität in der Verbbedeutung wird unterstrichen. Viele Verben, die gegen die Annahme eines einzelnen Bereichs zu verstoßen scheinen, haben ein duales lexikalisches Potential.
Verben: können damit ähnlich analysiert werden wie das Zeigen und ähnlich wie Substantive und Adjektive. Daher teile ich Verben nicht in Klassen auf.
I 199
Pro-Verben/Gärdenfors: Verben wie „ist“, „gehen“, „machen“ sind oft Platzhalter für Verben der Handlungsweise oder Eigenschaftsänderung. Ich nenne sie „Pro-Verben“ analog zu Pronomina.

1. Johnson, M. (1987). The body in the mind: The bodily basis of cognition. Chicago: University of Chicago Press.
2. Clark, A. (1997). Being there: Putting brain, body, and world together again. Cambridge, MA: MIT Press.
3. Mandler, J. M. (2004). The foundations of mind: Origins of conceptual thought. New York: Oxford University Press.
4. Clark, H. (1996). Using Language. Cambridge: Cambridge University Press.
5. Mead, G. H. (1934). Mind, self, and society. Chicago: University of Chicago Press.
6. Port, R. F., & van Gelder, T. (Eds.). (1995). Mind as motion. Cambridge, MA: MIT Press.
7. Nelson, K. (1996). Language in cognitive development. Cambridge: Cambridge University Press.
8. Mandler, J. M. (2004). The foundations of mind: Origins of conceptual thought. New York: Oxford University Press.
9. Westera, M. (2008). Action representations and the semantics of verbs. Bachelor’s thesis. Cognitive Artificial Intelligence, Utrecht University.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gä I
P. Gärdenfors
The Geometry of Meaning Cambridge 2014

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