Psychologie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Verursachung, Philosophie: Das Problem der Verursachung bezieht sich auf Schwierigkeiten der Lokalisierung von Einflüssen in konkreten physikalischen Prozessen. Hintergrund des Problems ist die von den meisten philosophischen Autoren akzeptierte Skepsis in Bezug auf die Beobachtbarkeit von Kausalität. (Vgl. D. Hume, An enquiry concerning human understanding, Oxford, 2000 und D. Hume, A treatise of human nature, Oxford 2007). Siehe auch Einzelfallverursachung, Kausalität, Ursache, Kausalerklärung, Beste Erklärung, Erklärung, Bedingungen, Hinreichendes, Notwendigkeit, Kausale Abhängigkeit, Kontrafaktische Abhängigkeit.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Peter Gärdenfors über Verursachung – Lexikon der Argumente

I 163
Verursachung/Vektordarstellung/Linguistik/Gärdenfors: (vgl. Wolff, 2007, 2008, 2012) (1)(2)(3): wir unterscheiden zwischen Kräften und Zustandsveränderung. Dann haben wir einen Resultatvektor und einen Kraftvektor. Die Vektordarstellung von Kräften liefert eine natürliche Verräumlichung von Verursachung, die das Modell mit anderen Anwendungen des Conceptual Space (Begriffsraums) vereinigt. Bsp Identitätsvektor: hat eine Länge von Null. Das heißt aber nicht, dass der Kraftvektor gleich Null sein muss. (Siehe Croft, 1991, p. 269)(4):
Verursachung/Croft/Gärdenfors: (Croft, 1991, p. 269)(4) Checkliste für ein „idealisiertes kognitives Modell eines einfachen Ereignisses“:
(i) Einfache Ereignisse sind Segmente des kausalen Netzwerkes.
(ii) Einfache Ereignisse involvieren Individuen, die mit anderen Individuen interagieren (Kraftübertragung).
(iii) Kraftübertragung ist asymmetrisch, mit getrennten Teilnehmern
(iv) Einfache Ereignisse nicht nichtverzweigte Kausalketten
(v) Einfache Ereignisse sind unabhängig, d.h. sie können vom Rest des kausalen Netzwerks isoliert werden.
Gärdenfors: mein eigenes Modell erfüllt die meisten dieser Bedingungen. Dennoch:
I 165
GärdenforsVsCroft: seine Kriterien decken nicht alle Aspekte von Verursachung ab: auch die Veränderungen am Objekt (patient) müssen berücksichtigt werden.


1. Wolff, P. (2007). Representing causation. Journal of Experimental Psychology: General, 136, 82–111.
2. Wolff, P. (2008). Dynamics and the perception of causal events. In T. Shipley & J. Zacks (Eds.), Understanding events: How humans see, represent, and act on events (pp. 555–587). Oxford: Oxford University Press.
3. Wolff, P. (2012). Representing verbs with force vectors. Theoretical Linguistics, 38, 237–248.
4. Croft, W. (1991). Syntactic categories and grammatical relations: The cognitive organization of information. Chicago: University of Chicago Press.


_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gä I
P. Gärdenfors
The Geometry of Meaning Cambridge 2014

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z