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Handlungen: Handlungen sind bewusste und unbewusste menschliche Aktionen im Gegensatz zu physikalischen Ereignissen. Die Handlung kann gegen den Willen des Handelnden erfolgen, jedoch nur, wenn der gegenteilige Wille nicht stark genug ist, die Ausführung gänzlich zu verhindern. Siehe auch Willensschwäche, Willensfreiheit, Akrasia, Kausalität, Akkordeoneffekt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Erving Goffman über Handlungen – Lexikon der Argumente

Habermas III 135
Handeln/Goffman/Habermas: Erving Goffman ist 1956 der erste, der den Begriff des dramaturgischen Handelns in die soziologische Literatur einführt.(1) Dieser Begriff ist in der sozialwissenschaftlichen Literatur weniger klar ausgeprägt als der des teleologischen und des normengeleiteten Handelns.
>Rollen/Goffman
, >Teleologie, >Normen, >Handeln, >Handlungstheorie.
Goffman These: In normalen Arbeitssituationen verhält der Einzelne sich auf eine Weise, die mit Begriffen untersucht werden kann, die auf Theateraufführungen angewandt werden. Der Handelnde stellt sich selbst und anderen seine Tätigkeit dar, indem er einen bestimmten Eindruck macht, die anderen kontrolliert und lenkt. Es gibt Dinge, die er tun muss und andere, die er nicht tun darf, wenn er sich in seiner Selbstdarstellung vor anderen behaupten will. Während auf der Bühne Dinge vorgetäuscht werden, werden im Leben echte Dinge dargestellt, wenn auch auf eine oft unzulängliche Weise.
Theater/Goffman: Hier stellt sich der Darsteller anderen Handelnde gegenüber dar, die ihrerseits Darsteller sind. Das Publikum ist der dritte Partner innerhalb der Interaktion.
Alltagsleben: im wirklichen Leben sind die drei Partner auf zwei reduziert. Die Rolle, die der Einzelne spielt,
Habermas III 136
ist auf die Rollen abgestimmt, die andere spielen. Diese anderen bilden aber zugleich das Publikum. ((s) Und sind ihrerseits Darsteller in eigener Sache.).
Habermas III 141
Manipulation/Strategie/Rollen/Goffman/Habermas: Die manipulative Erzeugung falscher Eindrücke – Goffman studiert die Techniken dieses impression managments von der harmlosen Segmentierung bis zur langfristig angelegten Informationskontrolle – mit strategischem Handeln keineswegs identisch. Auch sie bleibt auf ein Publikum angewiesen.
>Manipulation.

1. E. Goffman, Wir spielen alle Theater. Die Selbstdarstellung im Alltag, München 1969
2. Ebenda S. 3.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Goff I
Erving Goffman
Wir alle spielen Theater. Die Selbstdarstellung im Alltag München 2003

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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