Wirtschaft Lexikon der Argumente

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Wirtschaftspolitik: Wirtschaftspolitik bezeichnet staatliche Maßnahmen zur Steuerung der Wirtschaft. Sie umfasst Entscheidungen zu Geldpolitik, Steuern, Handel und Regulierungen, die darauf abzielen, Wachstum, Stabilität und Verteilungsgerechtigkeit zu fördern. Siehe auch Wirtschaft, Interventionen, Interventionismus, Politik.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Milton Friedman über Wirtschaftspolitik – Lexikon der Argumente

Mause I 57
Wirtschaftspolitik/Friedman/FriedmanVsKeynesianismus/FriedmanVsKeynes: These: Geldpolitik kann nur kurzfristige Erfolge erzielen, ist aber langfristig neutral. Zwar könnten durch expansive Geldpolitik Nachfrage und Beschäftigung zunächst erhöht werden, doch unterlägen die Arbeitnehmer keiner Geldillusion und würden einen Ausgleich für die inflationsbedingte Minderung ihrer Reallöhne, d. h. einen Anstieg der Nominallöhne, fordern, wodurch der anfängliche Beschäftigungseffekt wieder zunichte gemacht werden würde. Langfristig würde die Arbeitslosigkeit deshalb konstant bleiben; die Geldpolitik hätte lediglich einen Anstieg des Preisniveaus bewirkt und keine realen Beschäftigungseffekte gehabt. „Reale“ Probleme (z. B. Arbeitslosigkeit) könnten nur durch „reale“ Maßnahmen (z. B. Erleichterung der Einstellung von Arbeitskräften durch Lockerung von Kündigungsschutz-, Mindestlohn- und ähnlichen Vorschriften) gelöst werden. Empfohlen wird von den Monetaristen deshalb eine stetige Geldpolitik mit dem Ziel der Preisniveaustabilität (1).
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Brocker I 398
Wirtschaftspolitik/Friedman: Friedman hatte die Befürchtung, der Wohlfahrtsstaat werde sich zunehmend in die Belange der einzelwirtschaftlichen Interessenverfolgung einmischen und die Wahlmöglichkeiten der...
Brocker I 399
...Marktteilnehmer beschränken. Geld- und Währungspolitik befasst sich mit gesamtwirtschaftlichen Problemen, den Durchschnittswerten von Beschäftigung und Inflation. Individuelle Freiheitsrechte werden dadurch allenfalls mittelbar berührt.
>Wohlfahrtsstaat
.
Brocker I 400
Wirtschaftspolitik/Politik/Friedman: Friedman lehnt die Wehrpflicht ab und schildert Effizienz und Entwicklungsmöglichkeiten des marktwirtschaftlichen Systems in so hellen Farben, dass gar kein Platz und keine Notwendigkeit für Regierungsinterventionen, bürokratische Kontrollen oder staatlich organisierte Sektoren verbleibt.
>Interventionen.
Das Bildungssystem etwa, das aus konservativer Sicht nicht zuletzt der Vermittlung »staatserhaltender« Werte und Denkweisen dient, wäre wie auch Medien-, Verkehrs- und Energiebereiche zu privatisieren, womit politische Gruppierungen einen Teil ihrer lieb gewordenen Macht-, Einfluss- und Verdienstmöglichkeiten verlören.
>Bildung.

Peter Spahn, „Milton Friedman, Kapitalismus und Freiheit“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

1. M.Friedman, The role of monetary policy. American Economic Review 58, 1968, S. 1-17.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Econ Fried I
Milton Friedman
The role of monetary policy 1968

Mause I
Karsten Mause
Christian Müller
Klaus Schubert,
Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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