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Differenzprinzip: Das Differenzprinzip ist ein Grundsatz der Verteilungsgerechtigkeit, der besagt, dass soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten nur dann gerecht sind, wenn sie den am wenigsten begünstigten Mitgliedern der Gesellschaft zugute kommen. Es wurde von dem amerikanischen Philosophen John Rawls in seinem Buch A Theory of Justice eingeführt._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Michael Sandel über Differenzprinzip – Lexikon der Argumente
Brocker I 674 Differenzprinzip/SandelVsRawls/Sandel: das Differenzprinzip besagt, dass soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten nur dann eine Existenzberechtigung haben, wenn sie zugleich den am wenigsten Begünstigten in einer Gesellschaft den größtmöglichen Vorteil bringen. (1) Sandel: bestreitet nicht, dass dies in einer angenommenen Ausgangssituation für eine zu errichtende Gesellschaft (siehe Schleier des Nichtwissens/Rawls) dazu führt, dass Subjekte im eigenen Interesse ein Prinzip wählen, dass für die weniger Begünstigten so vorteilhaft wie möglich ist (da sie nicht wissen, ob sie selber zu den weniger Begünstigten gehören werden). Siehe Rawls/Nozick). Lösung/Sandel: man kann Rawls nur dann gegen die Vorwurf von Nozick verteidigen, wenn man annimmt, dass die Begabungen, die zu unterschiedlichen sozialen und ökonomischen Positionen führen, gar nicht die Begabungen einzelner Individuen sind, sondern Begabungen, die von vorneherein der Gemeinschaft aller Subjekte hinter dem „Schleier des Nichtwissens“ zukommen. (2) Problem: das würde Rawls eigener Theorie der Intersubjektivität zuwider laufen. (Siehe Subjektivität/Sandel). 1. John Rawls Theorie der Gerechtigkeit,1975, (engl. 1971) S. 96. 2. Michael Sandel, Liberalism and the Limits of Justice, Cambridge/New York 1998 (zuerst 1982), S. 101, 141. Markus Rothhaar, “Michael Sandel, Liberalism and the Limits of Justice” in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Sand I Michael Sandel The Procedural Republic and the Unencumbered Self 1984 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |