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Kartelle: In der Wirtschaftswissenschaft ist ein Kartell ein Zusammenschluss unabhängiger Unternehmen oder Organisationen, die sich absprechen, um den Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu manipulieren. Durch die Kontrolle des Angebots oder die Festlegung von Preisen können Kartelle die Preise künstlich in die Höhe treiben und die Konsumentenrente verringern. Siehe auch Märkte, Preise.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Wirtschaftstheorien über Kartelle - Lexikon der Argumente

Mause I 381f
Kartelle/Wirtschaftstheorie: von Kartellen spricht man, wenn mindestens ein Wettbewerbsparameter zwischen mindestens zwei Unternehmen vertraglich festgelegt und damit der Konkurrenz entzogen wird.(1)(2) Besteht die Vereinbarung formlos, spricht man von einer Kollusion.
Horizontales Preiskartell: hier wird der Preis zwischen Unternehmen abgesprochen, die direkt im Wettbewerb zueinander stehen. Dies ist aus unternehmerischer Sicht nur dann profitabel (und damit rational), wenn entweder alle Unternehmen des Marktes oder zumindest der allergrößte Teil beteiligt sind, denn andernfalls werden die Nachfrager größtenteils zu jenen Wettbewerbern abwandern, welche mit dem Kartell über den Preis konkurrieren, mithin ein günstigeres Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten.
>Preis
, >Wettbewerb, >Märkte.
Ist das Preiskartell marktumfassend, kann es sich wie ein Monopol verhalten. Dies ist generell wohlfahrtsschädlich, weil der Wettbewerb zum Erliegen kommt.
Weitere Kartellformen sind Innovationskartell, Konditionenkartell, Standardisierungskartell, Beschaffungs- und Vertriebskartell usw. Über die Wettbewerbsschädigung kann hier keine generelle Aussage gemacht werden.
Bsp Innovationskartell: hier können die Ressourcen mehrerer Unternehmen zur Forschung und Weiterentwicklung von Produkten gebündelt werden.
Bsp Standardisierungskartelle: können einheitliche Normen für Stecker, Verbindungen, Adapter usw. entwickeln.

1. Choi, Jay Pill, und Heiko Gerlach, Cartels and collusion: Economic theory and experimental economics. In The Oxford handbook of international antitrust economics, Hrsg. Roger D. Blair und D. Daniel Sokol, Bd. 2, 415– 441. Oxford 2015
2. Levenstein, Margaret C., und Valerie Y. Suslow, Cartels and collusion: Empirical evidence. In The Oxford handbook of international antitrust economics, Hrsg. Roger D. Blair und D. Daniel Sokol, Bd. 2, 442– 463. Oxford 2015.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Wirtschaftstheorien

Mause I
Karsten Mause
Christian Müller
Klaus Schubert,
Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018

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