Lexikon der Argumente


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Entscheidungsprozesse Darley Haslam I 205
Entscheidungsprozess/Hilfeverhalten/Psychologie der Entscheidungsfindung/Darley/Latané: In den Ergebnissen ihrer Zuschauerstudien (>Experiment/Darley/Latané; Darley und Latané, 1968(1)) identifizierten sie 5 Schritte der Entscheidungsfindung im Zusammenhang mit einer Notsituation (Latané und Darley, 1070(2)): 1) Feststellen, dass etwas passiert.
2) Das Ereignis als Notfall interpretieren.
3) Die Verantwortung für die Bereitstellung von Hilfe übernehmen.
4) Entscheiden, wie man sich verhalten soll.
5) Hilfe anbieten.
Die Autoren argumentierten, dass das Nicht-Eingreifen in einem Notfall in Anwesenheit anderer aus der Diffusion von Verantwortung und pluralistischer Unwissenheit (>Terminologie/Darley/Latané) in verschiedenen Phasen dieser Sequenz resultieren könnte. So könnte beispielsweise die pluralistische Unwissenheit die Wahrscheinlichkeit verringern, ein Ereignis als Notfall zu interpretieren (Schritt 2), wenn Zuschauer sich an andere wenden, um Informationen darüber zu erhalten, wie sie sich verhalten sollen, und davon ausgehen, dass sie nicht reagieren, weil sie die Situation nicht als problematisch ansehen.
Andererseits könnte die Diffusion von Verantwortung das Eingreifen zum Zeitpunkt der Übernahme von Verantwortung stören (Schritt 3), wenn eine Person von anderen Zuschauern umgeben ist, die auch Verantwortung für das Handeln übernehmen könnten (dies aber nicht tun). VsLatané, VsDarley: >Bystander-Effekt/Psychologische Theorien.

1. Darley, J. and Latané, B. (1968) ‘Group inhibition of bystander intervention in emergencies’, Journal of Personality and Social Psychology, 10: 215-21.
2. Latané, B. and Darley, J.M. (1970) The Unresponsive Bystander: Why Doesn’t He Help? New York: Meredith Corporation.

Mark Levine, „ Helping in Emergencies. Revisiting Latané and Darley’s bystander studies“, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic studies. London: Sage Publications

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017
Entscheidungsprozesse Entscheidungspsychologie Haslam I 205
Entscheidungsprozess/Hilfeverhalten/Psychologie der Entscheidungsfindung/Darley/Latané: In den Ergebnissen ihrer Zuschauerstudien (>Experiment/Darley/Latané; Darley und Latané, 1968(1)) identifizierten sie 5 Schritte der Entscheidungsfindung im Zusammenhang mit einer Notsituation (Latané und Darley, 1070(2)): 1) Feststellen, dass etwas passiert.
2) Das Ereignis als Notfall interpretieren.
3) Die Verantwortung für die Bereitstellung von Hilfe übernehmen.
4) Entscheiden, wie man sich verhalten soll.
5) Hilfe anbieten.
Die Autoren argumentierten, dass das Nicht-Eingreifen in einem Notfall in Anwesenheit anderer aus der Diffusion von Verantwortung und pluralistischer Unwissenheit (>Terminologie/Darle/Latané) in verschiedenen Phasen dieser Sequenz resultieren könnte. So könnte beispielsweise die pluralistische Unwissenheit die Wahrscheinlichkeit verringern, ein Ereignis als Notfall zu interpretieren (Schritt 2), wenn Zuschauer sich an andere wenden, um Informationen darüber zu erhalten, wie sie sich verhalten sollen, und davon ausgehen, dass sie nicht reagieren, weil sie die Situation nicht als problematisch ansehen.
Andererseits könnte die Diffusion von Verantwortung das Eingreifen zum Zeitpunkt der Übernahme von Verantwortung stören (Schritt 3), wenn eine Person von anderen Zuschauern umgeben ist, die auch Verantwortung für das Handeln übernehmen könnten (dies aber nicht tun). VsLatané, VsDarley: >Zuschauereffekt/Psychologische Theorien.

1. Darley, J. and Latané, B. (1968) ‘Group inhibition of bystander intervention in emergencies’, Journal of Personality and Social Psychology, 10: 215-21.
2. Latané, B. and Darley, J.M. (1970) The Unresponsive Bystander: Why Doesn’t He Help? New York: Meredith Corporation.

Social Psychology: Revisiting the Classic Studies (S.216). SAGE Publications. Kindle-Version.

Mark Levine, „ Helping in Emergencies. Revisiting Latané and Darley’s bystander studies“, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic studies. London: Sage Publications

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017
Entscheidungsprozesse Latané Haslam I 205
Entscheidungsprozess/Hilfeverhalten/Psychologie der Entscheidungsfindung/Darley/Latané: In den Ergebnissen ihrer Zuschauerstudien (>Experiment/Darley/Latané; Darley und Latané, 1968(1)) identifizierten sie 5 Schritte der Entscheidungsfindung im Zusammenhang mit einer Notsituation (Latané und Darley, 1070(2)): 1) Feststellen, dass etwas passiert.
2) Das Ereignis als Notfall interpretieren.
3) Die Verantwortung für die Bereitstellung von Hilfe übernehmen.
4) Entscheiden, wie man sich verhalten soll.
5) Hilfe anbieten.
Die Autoren argumentierten, dass das Nicht-Eingreifen in einem Notfall in Anwesenheit anderer aus der Diffusion von Verantwortung und pluralistischer Unwissenheit (>Terminologie/Darley/Latané) in verschiedenen Phasen dieser Sequenz resultieren könnte. So könnte beispielsweise die pluralistische Unwissenheit die Wahrscheinlichkeit verringern, ein Ereignis als Notfall zu interpretieren (Schritt 2), wenn Zuschauer sich an andere wenden, um Informationen darüber zu erhalten, wie sie sich verhalten sollen, und davon ausgehen, dass sie nicht reagieren, weil sie die Situation nicht als problematisch ansehen.
Andererseits könnte die Diffusion von Verantwortung das Eingreifen zum Zeitpunkt der Übernahme von Verantwortung stören (Schritt 3), wenn eine Person von anderen Zuschauern umgeben ist, die auch Verantwortung für das Handeln übernehmen könnten (dies aber nicht tun).
VsLatané, VsDarley siehe >Bystander-Effekt/Psychologische Theorien.

1. Darley, J. and Latané, B. (1968) ‘Group inhibition of bystander intervention in emergencies’, Journal of Personality and Social Psychology, 10: 215-21.
2. Latané, B. and Darley, J.M. (1970) The Unresponsive Bystander: Why Doesn’t He Help? New York: Meredith Corporation.

Mark Levine, „ Helping in Emergencies. Revisiting Latané and Darley’s bystander studies“, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic studies. London: Sage Publications

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017
Zuschauereffekt Psychologische Theorien Haslam I 206
Zuschauereffekt/Psychologische Theorien: VsLatané, VsDarley: Das scheinbar robuste Fünf-Schritte-Modell (siehe unten) liefert den Forschern keine Hinweise, wie sie die Wahrscheinlichkeit von Interventionen von Zuschauern in gewalttätigen Notfällen erhöhen können:
Haslam I 205
(Latané und Darley, 1970(1)): 1) Feststellen, dass etwas passiert.
2) Das Ereignis als Notfall interpretieren.
3) Verantwortung für die Bereitstellung von Hilfe übernehmen.
4) Entscheiden, wie man sich verhalten soll.
5) Hilfe anbieten.
Haslam I 206
Verfahren/CherryVsLatané/CherryVsDarley: Frances Cherry (1995)(2) bietet eine faszinierende Analyse der Art und Weise, wie der Mord an Kitty Genovese (Hilfeverhalten/Darley) in experimentelle Analogien übersetzt wurde. Sie weist darauf hin, dass es eine Reihe wichtiger Merkmale des Angriffs gab, von denen nur einige als Schlüsselereignisse identifiziert wurden, die einer experimentellen Analyse würdig sind. Cherry vermutet, dass dieser geschlechtsspezifische Aspekt des Ereignisses und der Gewalt für die Forscher zu dieser Zeit fast unsichtbar war. Wir sind heute sehr vertraut mit dem Begriff der häuslichen Gewalt - und mit der Sorge um männliche Gewalt gegen Frauen im öffentlichen und privaten Raum. In den frühen 1960er Jahren waren diese jedoch gesellschaftliche Anliegen, die noch nicht identifiziert waren. In der Handvoll von Studien, die die Rolle von Gewalt und/oder Geschlecht untersuchen (Borofsky et al., 1971(3); Shotland und Straw, 1976(4); und in jüngerer Zeit Fischer et al., 2006(5); Levine and Crowther, 2008)(6), zeichnet sich eine weitaus differenziertere Geschichte ab. Beispielsweise intervenieren Zuschauer eher, wenn sie denken, dass Täter und Opfer Fremde und nicht Vertraute sind (Shotland and Strow, 1976)(4) oder wenn sie ihre Gruppenzugehörigkeit mit dem Opfer teilen (Levine and Crowther, 2008)(6).
Haslam I 207
Levine: Es gibt mehrere mögliche Schilderungen des Mordfalls, z. B. eine, in der die Farbe des Opfers und der Mörder erwähnt oder nicht erwähnt worden wäre. Dementsprechend kann es sein, dass der begrenzte Nutzen der Zuschauerforschung darauf zurückzuführen ist, dass der Forscher diese alternativen Berichte nicht erforscht hat. Im Genovese-Mordfall (>Hilfeverhalten/Darley) haben Rachel Manning und Kollegen (2007)(7) die Beweise erneut untersucht und festgestellt, dass es tatsächlich deutlich weniger als 38 Zeugen gab (wie von Latané und Darley berichtet). Bei dem Prozess wurden nur fünf Zeugen aufgerufen und diese auch, selbst wenn sie lediglich das Opfer und den Mörder zusammen gesehen haben. Es gibt zudem keine Beweise dafür, dass die Zeugen eine halbe Stunde lang voller Ehrfurcht und Faszination zugeschaut haben.
Haslam I 209
Schließlich gibt es Hinweise darauf, dass Zuschauer, weit davon entfernt passiv zu beobachten, mehrere Versuche unternommen haben einzugreifen. ((s) Ohnehin richtete die Kritik sich gegen die Zeitungsberichterstattung und nicht gegen die Forscher. Populäre Gruppenpsychologie: Darüber hinaus hat diese Entwicklung des Denkens über das Nichteingreifen von Zuschauern zu diesem Bild beigetragen, indem es scheinbar darauf hindeutete, dass die Anwesenheit von anderen auch zu verhaltensbedingter "Hemmung" führen kann. (....) Gruppen könnte nun vorgeworfen werden, den perfekten Sturm negativer Folgen zu erzeugen - indem sie gleichzeitig unsoziales Verhalten freisetzen und prosoziales Verhalten unterdrücken.
Manning et al. (2007(7) argumentieren, dass dieses negative Bild der Gruppe bis heute die Phantasie der Forscher und Studenten beflügelt.
>Zuschauerffekt/Soziale Identitätstheorie.
Haslam I 213
Levine: Der Zuschauereffekt von Latané und Darley scheint eines der robustesten und zuverlässigsten Ergebnisse in der Sozialpsychologie zu sein. Und doch schien ihm bei aller Robustheit jeglicher praktischer Nutzen zu fehlen - er scheint lediglich auf die unvermeidlich negativen Auswirkungen von Gruppen auf das individuelle Verhalten hinzuweisen. In Übereinstimmung mit dieser Perspektive konnte Zimbardo (2004)(8) in seinem Katalog positiver Beiträge, die die Psychologie zur Verbesserung des sozialen Lebens geleistet hat, keinen Platz für den Zuschauereffekt finden. >B. Latané, >J.M. Darley.

1. Latané, B. and Darley, J.M. (1970) The Unresponsive Bystander: Why Doesn’t He Help? New York: Meredith Corporation.
2. Cherry, F. (1995) The ‘Stubborn Particulars’ of Social Psychology. London: Routledge.
3. Borofsky, G.L., Stollak, G.E. and Messe, L.A. (1971) ‘Sex differences in bystander reactions to physical assault’, Journal of Experimental Social Psychology, 7: 313–18.
4. Shotland, R.L. and Straw, M.G. (1976) ‘Bystander response to an assault: When a man attacks a woman’, Journal of Applied Social Psychology, 101: 510-27.
5. Fischer, P., Greitemeyer, T., Pollozek, F. and Frey, D. (2006) ‘The unresponsive bystander: Are bystanders more responsive in dangerous emergencies?’, European Journal of Social Psychology, 36: 267–78.
6. Levine, M. and Crowther, S. (2008) ‘The responsive bystander: How social group membership and group size can encourage as well as inhibit bystander intervention’, Journal of Personality and Social Psychology, 95: 1429–39.
7. Manning, R., Levine, M. and Collins, A. (2007) ‘The Kitty Genovese murder and the social psychology of helping: The parable of the 38 witnesses’, American Psychologist, 62: 555–62.
8. Zimbardo, P.G. (2004) ‘Does psychology make a significant difference in our lives?’, American Psychologist, 59: 339–51.


Mark Levine, „ Helping in Emergencies. Revisiting Latané and Darley’s bystander studies“, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic studies. London: Sage Publications

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017