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Handlungen: Handlungen sind bewusste und unbewusste menschliche Aktionen im Gegensatz zu physikalischen Ereignissen. Die Handlung kann gegen den Willen des Handelnden erfolgen, jedoch nur, wenn der gegenteilige Wille nicht stark genug ist, die Ausführung gänzlich zu verhindern. Siehe auch Willensschwäche, Willensfreiheit, Akrasia, Kausalität, Akkordeoneffekt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hannah Arendt über Handlungen – Lexikon der Argumente

Brocker I 361
Handeln/Handlung/Arendt: Im öffentlichen Raum begegnen sich die Mitglieder des Gemeinwesens; in diesem Raum »ereignet sich« das Handeln. Nur in diesem Raum werden seine (unvorhersehbaren) Folgen sichtbar, die womöglich so gar nicht den Erwartungen und Hoffnungen derer entsprechen, die die Handlungen begonnen haben. Denn Handeln ist per se nicht zweckorientiert wie Herstellen. Es ist mehr auf die Anderen, Mitbeteiligten gerichtet als auf ein fixiertes Ziel. Somit ist Handeln auch nicht identisch mit Machen und Herstellen, eine Vorstellung, die sich in der Moderne durchgesetzt hat, in der politisches Handeln als zweckrationales Tun definiert wird, mit dem man bestimmte Ziele erreicht.
Der einzige Zweck des Handelns ist die gemeinsame Verständigung über das Gemeinwohl, das über die Summe der jeweiligen Interessen hinausreicht.
>Rationalität
, >Zweckrationalität, >Kommunikation, >Verständigung, >Gemeinschaft, >Kollektives Handeln, >Zwecke, >Ziele.

Antonia Grunenberg, „Hannah Arendt, Vita Activa oder Vom tätigen Leben“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Arendt I
H. Arendt
Crises of the Republic: Lying in Politics. Civil Disobedience. On Violence. Thoughts on Politics and Revolution Boston 1972

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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