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Erfahrung: reflektierte Wahrnehmung, die z.B. mit früheren Wahrnehmungen verglichen und sprachlich verarbeitet werden kann. Siehe auch Erlebnisse, Ereignisse, Wahrnehmung, Empfindung, Empirie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Wilhelm Dilthey über Erfahrung – Lexikon der Argumente

Gadamer I 226
Erfahrung/Dilthey/Gadamer:. Die Frage ist (...), wie sich die Erfahrung des einzelnen und ihre Erkenntnis zur geschichtlichen Erfahrung erhebt. In der Geschichte handelt es sich nicht mehr um
Zusammenhänge, die vom einzelnen als solche erlebt oder als solche von anderen nacherlebt werden. Dilthey entwickelt, wie der einzelne einen Lebenszusammenhang erwirbt und sucht von da aus die konstitutiven Begriffe zu gewinnen, die auch für den geschichtlichen Zusammenhang und
seine Erkenntnis tragfähig sind. Diese Begriffe sind im Unterschied zu den Kategorien der Naturerkenntnis Lebensbegriffe. Denn die letzte Voraussetzung zur Erkenntnis der geschichtlichen Welt, in der die Identität von Bewusstsein und Gegenstand,
Gadamer I 227
dieses spekulative Postulat des Idealismus, noch immer aufweisbare Wirklichkeit ist, ist nach Dilthey das Erlebnis. Hier ist unmittelbare Gewissheit. Denn was Erlebnis ist, ist nicht mehr unterschieden in einen Akt, etwa das Innewerden, und einen Inhalt, das, dessen man inne wird(1). Es ist vielmehr ein nicht weiter auflösbares Innesein.
Zusammenhang/Dilthey: Schon in seinen Ideen „zur beschreibenden und zergliedernden Psychologie« hatte Dilthey die Aufgabe, »den erworbenen Zusammenhang des Seelenlebens« abzuleiten, von den Erklärungsformen der Naturerkenntnis unterschieden(2). Er hatte den Begriff der Struktur gebraucht, um dadurch die Erlebtheit seelischer Zusammenhänge von den Ursachezusammenhängen des Naturgeschehens abzuheben. Das logisch Auszeichnende von „Struktur“ lag darin, dass hier ein Beziehungsganzes gemeint ist, das nicht auf der zeitlichen Abfolge des Erwirktseins beruht, sondern auf inneren Beziehungen. >Subjekt/Dilthey
, >Zusammenhang/Dilthey.


1. Dilthey, Ges. Schriften VII, 27f.; 230.
2. VII, 13a.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Dilth I
W. Dilthey
Gesammelte Schriften, Bd.1, Einleitung in die Geisteswissenschaften Göttingen 1990

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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