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Analog/Digital: Analoge Signale sind kontinuierlich, während digitale Signale diskret sind. Analoge Signale werden häufig zur Darstellung realer Größen wie Schallwellen oder Temperatur verwendet. Digitale Signale werden häufig zur Darstellung von Daten verwendet, die gespeichert oder übertragen werden, wie z. B. Computerdateien.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Nelson Goodman über Analog/Digital – Lexikon der Argumente

III 163ff
Viele Diagramme der Topologie z.B. brauchen nur die richtige Anzahl von Punkten oder Verbindungsstellen zu haben, die nach dem richtigen Schema durch Linien verbunden sind. Hier fungieren die Punkte und Linien als Caraktere in einer notationalen Sprache. Diese Diagramme, wie bei elektrischen Schaltungen auch, sind rein digital.
Es kommt nicht auf eine vage Vorstellung des Analogen als etwas Ähnlichem an, sondern allein auf technische Erfordernisse.
III 165
Modelle dieser Art sind in Wirklichkeit Diagramme. Oder: Diagramme sind flache und statische Modelle. Ein Molekülmodell aus Stäbchen und Tischtennisbällen ist digital. Ein Arbeitsmodell einer Windmühle kann analog sein.
IV 168
Digital kann ein Schema genannt werden, in dem je zwei Charaktere effektiv differenziert sind.
Analog: Schemata, in denen es zwischen je zwei Charakteren in dem Schema ein Pfad aus Paaren nicht-differenzierter Charaktere gibt, sind analog (vor irreführenden Vorstellungen in Zusammenhang mit dem Ausdruck wird gewarnt).
IV 169
"Digital" und "analog" treffen nicht auf isolierte Symbole sondern nur auf Schemata zu. Da Schemata keine Bilder und Bilder keine Schemata sind, kann uns die Frage, wie das Pikturale und das Analoge zusammenhängen, einigen Ärger bereiten.
Bsp Ein Bild von einem Einhorn oder Lincoln ist eine Karte mit einem ›Muster aus weißen und schwarzen Quadraten.
IV 170
Wir nehmen jetzt ein Pack A an, einen Stapel Karten, von denen einige Bilder, einige Inskriptionen von Buchstaben, Wörtern, Zahlen usw. sind, und einige Karten sollen keiner bekannten Kategorie angehören. Da die Karten effektiv differenziert sind, ist das Schema digital.
Bsp' Nun ergänzen wir A, indem wir viel mehr Karten derselben Größe vorsehen, eine für jedes Muster, sodass nicht nur alle aus Punkten zusammengesetzten Muster, sondern auch alle Schattierungen irgendwelcher Art eingeschlossen sind. In diesem erweiterten Pack A' ist jede Karte von vielen anderen undifferenziert. Das Schema ist analog und sogar durchgängig dicht. Doch obwohl A' analog ist, schließt es A und viele andere digitale Schemata mit ein!
Solche digitalen Subschemata kann man sich als durch Eliminierung aus A' hervorgegangen denken.
Ein digitales Schema braucht allerdings nicht aus Charakteren zu bestehen, die aus Punkten zusammengesetzt sind, sondern kann sich aus mehreren nuancierten Bildern zusammensetzen.
IV 171
Nicht aus Punkten zusammengesetzte Bilder gehören zu ebenso vielen digitalen Schemata wie aus Punkten zusammengesetzte Bilder.
Ein analoges Schema enthält im Allgemeinen viele digitale Schemata und ein digitales Schema ist in viele analoge Schemata eingeschlossen.
Aber offensichtlich schließt kein digitales Schema ein Analoges ein.
IV 174
Ein Symbol funktioniert als Bild nur, wenn es als ein Charakter in dem vollständigen pikturalen Schema angesehen wird.)
Ein vollständiges Schema ist piktural nur dann, wenn es analog ist. Verbal, wenn es digital ist.
Mit anderen Worten: Nicht jedes analoge, vollständige Schema ist piktural und nicht jedes digitale vollständige Schema ist verbal.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

G IV
N. Goodman
Catherine Z. Elgin
Revisionen Frankfurt 1989

Goodman I
N. Goodman
Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1984

Goodman II
N. Goodman
Tatsache Fiktion Voraussage Frankfurt 1988

Goodman III
N. Goodman
Sprachen der Kunst Frankfurt 1997

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