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Ungleichheit: Ungleichheit ist der Zustand, in Bezug auf bestimmte Eigenschaften unterschiedlich zu sein, während andere Eigenschaften von den verglichenen Gegenständen geteilt werden. Eine Voraussetzung für die Feststellung von Ungleichheit ist die Möglichkeit des Vergleichs. Siehe auch Vergleiche, Vergleichbarkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

J.-J. Rousseau über Ungleichheit – Lexikon der Argumente

Höffe I 271
Ungleichheit/Rousseau/Höffe: [Rousseau] ist nicht so wirklichkeitsfremd, die unter den Menschen faktisch bestehende Ungleichheit zu leugnen. Man muss jedoch zwischen einer natürlichen und
einer rechtlich-politischen Ungleichheit unterscheiden und dann einsehen, was Rousseau für eine revolutionäre These hält, dass zwischen beiden keine wesensnotwendige Verbindung (liason essentielle) besteht.
In der einschlägigen Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen(1) erhält die radikale Zivilisationskritik der Ersten Abhandlung einen neuen
Anwendungsbereich, zugleich eine philosophische Vertiefung. Auf die «säkularisierte Sündenfalltheorie» der ersten Schrift folgt hier eine «säkularisierte Theodizee» (Rechtfertigung Gottes).
Höffe I 272
Natürliche Ungleichheit: [Rousseau erkennt] (...)Ungleichheit, etwa in Bezug auf Gesundheit, Alter und Kraft, an. Sie rechtfertigt aber nicht die verwerfliche «moralische oder politische Ungleichheit». >Naturzustand/Rousseau
.

1. Rousseau, Discours sur l'inégalité parmi les hommes, 1755
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Mause I 45
Ungleichheit/Rousseau: in seinem Diskurs über die Ungleichheit (Discours sur l’inégalité) von 1755, konstatiert Rousseau die Gleichursprünglichkeit der historischen Einrichtung des Eigentums mit der Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft (Rousseau 1988, S. 230) und führt auf diese den Verlust der natürlichen Freiheit, Gleichheit und Unschuld des Naturzustandes zurück. Dieser Verlust sei irreversibel, aber die Unfreiheit, Ungleichheit und sittliche Verdorbenheit der von der Selbstsucht (amour propre) der Individuen getriebenen bürgerlichen Gesellschaft lasse sich politisch überwinden. (1)
Die weitgehende Homogenität der Eigentumsverhältnisse gehört Rousseau zufolge zu den gesellschaftlichen Funktionsbedingungen einer guten, republikanischen Ordnung.
>Eigentum.

1. J.-J. Rousseau, Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen. In Rousseau, Schriften, Hrsg. Henning Ritter, Bd.   1, Frankfurt a. M. S. 230

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Rousseau I
J. J. Rousseau
The Confessions 1953

Höffe I
Otfried Höffe
Geschichte des politischen Denkens München 2016

Mause I
Karsten Mause
Christian Müller
Klaus Schubert,
Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018

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