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Konsequentialismus: Der Konsequentialismus in der Ethik ist eine Theorie, die die Moral einer Handlung auf der Grundlage ihrer Folgen beurteilt. Siehe auch Ethik, Deontologie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Amartya Sen über Konsequentialismus – Lexikon der Argumente

Gaus I 418
Konsequentialismus/Sen/Weinstein: Sen räumt ein, dass sein modifizierter Konsequentialismus sogar Williams zu einem Konsequentialisten macht (obwohl Williams wahrscheinlich antworten würde, dass wir mit Sen einen unheiligen Mischmasch haben, der nicht mehr im Entferntesten konsequentialistisch ist). Vielleicht kann uns Sens Theorie der Gleichheit hier weiterhelfen.
>Gleichheit/Sen
, >Egalitarismus/Sen.
SenVsDworkin/SenVsRawls: Sen lehnt die Rawls'sche Primärgütergleichheit und Dworkins Ressourcengleichheit sowie die Wohlfahrtsgleichheit zugunsten der Fähigkeitsgleichheit ab. Fähigkeitsgleichheit ist eine modifizierte Bedürfnisrechnung der Gleichheit, ähnlich der von Miller.
>Egalitarismus/Miller.
Für Sen bestimmen Funktionen und Fähigkeitsfunktionen das Wohlbefinden. Das heißt, das Leben einer Person verläuft dann gut, wenn sie nicht nur verschiedene Dinge zu tun vermag (Funktionen), sondern auch die Möglichkeit besitzt (Fähigkeiten), aus vielen Alternativen zu wählen, diese Dinge zu tun.
>Fähigkeiten/Sen.
Gleichheit/Sen: Jeder verdient die gleiche Grundversorgung, aber nicht das gleiche Glück. Auch die Freiheit selbst ist elementar, und deshalb verdient auch jeder die gleiche Grundfreiheit oder Fähigkeitsgleichheit.
Konsequentialismus: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Moral zwar komplex, aber grundsätzlich "konsequenzbasiert" ist. Moralische Bewertung misst, wie effektiv Freiheit und Rechte gefördert, Pflichten eingehalten und das Wohlbefinden maximiert werden. Und diese Maßstäbe sind wiederum davon abhängig, dass alle die gleichen Grundfähigkeiten genießen, nämlich "ausreichend ernährt zu werden, Mobilität zu haben" und "am Leben der Gemeinschaft teilzunehmen" (Sen, 1993(1): 36-7).
Weinstein: Ungeachtet der Kompliziertheit, Verhalten nach so unterschiedlichen Konsequenzen zu messen, könnten wir immer noch darauf bestehen, dass Sens Konsequentialismus nur dem Namen nach konsequentialistisch ist.

1. Sen, Amartya (1993) 'Capability and well-being'. In Martha Nussbaum and Amartya Sen, Hrsg., The Quality of Life. Oxford: Oxford University Press, 30-53.

Weinstein, David 2004. „English Political Theory in the Nineteenth and Twentieth Century“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

EconSen I
Amartya Sen
Collective Choice and Social Welfare: Expanded Edition London 2017

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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