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Gemeinschaft: Dieser Begriff bezieht sich auf eine Gruppe von Menschen, die gemeinsame Merkmale, Interessen oder geografische Nähe haben und miteinander interagieren, wobei sie oft soziale Bindungen, Normen und ein Gefühl der Zugehörigkeit entwickeln._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Augustinus über Gemeinschaft - Lexikon der Argumente
Höffe I 105 Gemeinschaft/Augustinus/Höffe: Dem weltlichen, von Selbstliebe (amor sui) beherrschten irdischen Staat (civitas terrena) widersetzt sich das spirituell von Gottesliebe (amor dei) geprägte göttliche Gemeinwesen (civitas divina(1)). Weil schon die einer angeborenen Verderbnis, der Erbsünde, geschuldete Selbstliebe, nicht erst ihre zur Bosheit gesteigerte Gestalt den Teufel kennzeichnet, heißt die dem Gottesstaat entgegenstehende Gemeinschaft auch «Staat des Teufels» (civitas diaboli,(2)). Höffe: Auch wenn der Ausdruck «Gottesstaat» – gemäß dem Bild «Jerusalem» besser als «Gottesstadt» zu übersetzen – auf den Gegenbegriff, den weltlichen Staat, hinweist, genießt das göttliche Reich den alles überragenden Vorrang. Obwohl der Gottesstaat, die Gemeinschaft der von Gott Erwählten, den irdischen Staat ablöst, sind beide «in dieser Weltzeit gewissermaßen verflochten und miteinander vermischt». Jemand kann, weil getauft, äußerlich Mitglied der Kirche, in Wahrheit aber Glied Höffe I 106 des weltlichen Staates sein, während ein Feind der Kirche ein künftiger Mitbürger des Gottesstaates sein kann(3). Im Gottesstaat herrschen die ewige Seligkeit und ein immerwährender Sabbat, also Festtag. Vorgeschichte: Bevor das Christentum unter den römischen Kaisern zunächst toleriert, später als gleichberechtigt anerkannt wird und schließlich im 4. Jahrhundert zur Staatsreligion avanciert, drängt sich die für eine verfemte Minderheit typische Position auf: Man hebt wie der Kirchenlehrer Tertullian bei der Mehrheitsposition das Negative hervor, hier dass staatliche Herrschaft auf kriegerischer Gewalt gründet, und lehnt sie deshalb ab. >Staat/Augustinus, >Ordnung/Augustinus. 1.Augustinus, Der Gottesstaat, XIV, 28 2. Ebenda, XVI, 16 3. Ebenda, I, 35_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Augustinus
Höffe I Otfried Höffe Geschichte des politischen Denkens München 2016 |