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Regulierung: A. In der Psychologie ist Regulierung der Prozess der Steuerung der eigenen Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen. - B. Regulierung in der Wirtschaft ist das Eingreifen der Regierung in Märkte, um bestimmte soziale oder wirtschaftliche Ziele zu erreichen. Siehe auch Interventionen, Rückkopplung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jonathan Zittrain über Regulierung – Lexikon der Argumente

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Regulierung/Internet/Zittrain: Vielleicht ist es am besten zu sagen, dass weder der Regierende noch die Regierten in der Lage sein sollten, technologische Tricks zu monopolisieren. Wir sind besser dran ohne Trumpf, der die Welt so macht, wie es sich der Regulator oder das Ziel wünscht, ohne den Aufwand einiger Anstrengungen und die Zusammenarbeit mit anderen, um dies zu erreichen. Die Gefahr eines Trumpfes ist für ein steriles System größer, bei dem der Benutzer das System so akzeptieren muss, wie es ist, wenn er/sie es überhaupt benutzen will, als für die Werkzeuge - etnwickelt für ein generatives Systems - bei dem es eine konstante - vielleicht gesunde - Hin- und Herbewegung zwischen den Werkzeugen gibt, die die Regulierung umgehen, und Werkzeuge, die die Regulierung trotzdem bewirken.
(1) Das generative Internet erhält eine wertvolle, wenn auch versteckte Dynamik aufrecht, in der ein Regulator in einer Beziehung sowohl zu den Regulierten als auch zu denjenigen stehen muss, die benötigt werden, um die Regulierung wirksam zu machen. Diese Dynamik findet sich nicht nur in den politischen Manövern, die sich in einer liberalen Demokratie vollziehen, um von Anfang an ein Gesetz zu erlassen. Auch heute noch ist unser Verständnis des Internets weitgehend ein Werkzeug, dessen Regelbarkeit eine Funktion der ursprünglichen Gestaltung ist, modifiziert durch
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die Summe der Vektoren, um sie zur Kontrolle zu überarbeiten:
wie Lessig es formuliert hat, ist Code Gesetz, und Handel und Regierung können zusammenarbeiten, um den Code zu ändern. Es gibt eine Hierarchie von Hunden, Katzen und Mäusen: Regierungen könnten ISPs auffordern, mehr oder weniger Daten über ihre Nutzer aufzubewahren; einzelne Nutzer könnten sich mehr oder weniger bemühen, ihre Online-Aktivitäten vor der Beobachtung durch ihre ISPs zu verbergen.(2)

1. Siehe Tim Wu, When Code Isn’t Law, 89 VA. L. REV. 679, 707 (2003) (bestreitet das Argument Lessigs und schlägt vor, dass, anstatt Code als Gesetz zu betrachten, die Gesellschaft Code als einen Mechanismus verstehen sollte, um Gesetz zu vermeiden und umzuformen, in einer ähnlichen Weise wie Steueranwälte nach Schlupflöchern suchen); id. bei 689 (analysiert gesetzestreues Verhalten unter Verwendung eines ökonomischen Befolgungsmodells, das angibt, dass Leute Gesetze befolgen, wenn Ungehorsam größere Schäden als Nutzen ergibt, und folglich, dass Code - und durch Verlängerung, die Fähigkeit des Codes, Regelung zu umgehen - leicht als produktiver Teil des Prozesses des Gesetzes verstanden werden kann).
2. Im Mai 2007 hatten anonyme Browsing-Dienste folgende Nutzungsgrade, untersucht von Hal Roberts of Harvard’s Berkman Center for Internet & Society. Anonymizer: no data; dynaweb: 24 mil hit/day/700k users/day est.; ultrareach: 70 mil hits/day/1mil users/ day est.; circumventor: 30 installs/day; psiphon: 8,000 servers/80,000 users est.; jap: 6,000 concurrent clients; tor: 1 Gbps. E-mail from Hal Roberts to Jonathan Zittrain (May 31, 2007 at 21:44 EDT) (on file with the author).


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Zittrain I
Jonathan Zittrain
The Future of the Internet--And How to Stop It New Haven 2009

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