Philosophie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Rationalisierung: Unter Rationalisierung versteht man in der Wirtschaft den Prozess, einen bereits bestehenden Arbeitsablauf durch Anwendung einer Reihe von Regeln oder Grundsätzen effizienter und zielgerichteter zu gestalten. Häufig geht es dabei um die Senkung von Kosten und die Verbesserung der Produktivität. Siehe auch Kosten.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Karl Marx über Rationalisierung – Lexikon der Argumente

Habermas III 208
Rationalisierung/Marx/Habermas: nach Marx setzt sich die gesellschaftliche Rationalisierung unmittelbar in der Entfaltung der Produktivkräfte durch, d.h. in der Erweiterung des empirischen Wissens, der Verbesserung der Produktionstechniken und der immer wirksameren Mobilisierung, Qualifizierung und Organisation von gesellschaftlich nutzbarer Arbeitskraft. Hingegen werden die Produktionsverhältnisse, also die Institutionen, die die Verteilung sozialer Macht zum Ausdruck bringen und den differentiellen Zugang zu den Produktionsmitteln regulieren, allein unter dem Rationalisierungsdruck der Produktivkräfte revolutioniert.
Max WeberVsMarx: Siehe Rationalisierung/Weber
.
Habermas III 459
Rationalisierung/Marx/Habermas: in der Fassung einer Dialektik von toter und lebendiger Arbeit findet sich eine Entsprechung zur Dialektik der gesellschaftlichen Rationalisierung schon bei Marx. Wie die historischen Passagen des „Kapitals“ zeigen, untersucht Marx, wie der Akkumulationsprozess die Lebenswelt jener Produzenten aushöhlt, die als einzige Wahre ihre eigene Arbeitskraft anbieten können. Er verfolgt den widersprüchlichen Prozess der gesellschaftlichen Rationalisierung an den selbstdestruktiven Bewegungen eines Wirtschaftssystems, das auf der Basis der Lohnarbeit die Güterproduktion als Erzeugung von Tauschwerten organisiert und dadurch desintegrierend in die Lebensverhältnisse der an diesen Transaktionen beteiligten Klassen eingreift. Sozialismus liegt für Marx in der Fluchtlinie einer mit der kapitalistischen Auflösung traditionaler Lebensformen verfehlten Rationalisierung der Lebenswelt.(1)
>Lebenswelt.

1.Siehe K. Löwith, M.Weber und K. Marx, in: Löwith (1960) 1ff; W. Schluchter (1972); N. Birnbaum, Konkurrierende Interpretationen der Genese des Kapitalismus: Marx und Weber, in: C. Seyfarth, W. Sprondel (1973), 38ff; A. Giddens, Marx, Weber und die Entwicklung des Kapitalismus, ebd. S. 65ff.

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Marx I
Karl Marx
Das Kapital, Kritik der politische Ökonomie Berlin 1957

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z