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Reformation: Die Reformation war ein religiöser, politischer, intellektueller und kultureller Umbruch, der das katholische Europa spaltete und die Strukturen und Überzeugungen schuf, die den Kontinent in der Neuzeit prägen sollten. Sie begann 1517 in Deutschland, als Martin Luther, ein Mönch und Theologieprofessor, ein Dokument namens Fünfundneunzig Thesen veröffentlichte, in dem er den Ablasshandel der katholischen Kirche kritisierte. Siehe auch Christliche Kirche, Religion, Religiöser Glaube.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Talcott Parsons über Reformation – Lexikon der Argumente

Habermas IV 424
Reformation/Parsons/Habermas: „Vorläufer-Revolutionen“ sind für Parsons Reformation und Renaissance, die den Übergang zur Moderne dadurch ermöglichen, dass sie die in der Überlieferung des Christentums und der römisch-griechischen Antike enthaltenen, bis dahin nur von kulturellen Eliten, in den Mönchsorden und auf den Universitäten bearbeiteten kognitiven Potentiale entbinden und
Habermas IV 425
auf institutioneller Ebene wirksam werden lassen.
>Revolutionen/Parsons
.
Parsons knüpft an Webers Theorie der gesellschaftlichen Rationalisierung an: wie die Reformation die Schranken zwischen Klerus, Ordnen und Laienstand aufhebt und die Antriebe der religiösen Gesinnungsethik für die Gestaltung profaner Handlungsbereiche freisetzt, so macht auch der Humanismus der Renaissance das römisch-griechische Erbe der von der Kirche sich emanzipierenden Wissenschaft, Jurisprudenz und Kunst zugänglich; vor allem bahnt sie den Weg für ein modernes Rechtssystem.
>Rationalisierung/Weber, >Zweckrationalität, >Handlungsrationalität, Gesinnungsethik, >Ethik, >Renaissance.
Parsons betrachtet die kulturellen Überlieferungen als den Kode, der einer Implementierung bedarf, um phänotypisch, auf der Ebene der gesellschaftlichen Institutionen in Erscheinung zu treten. Reformation und Renaissance gelten als diese Prozesse der gesellschaftlichen Implementierung.
>Kulturelle Überlieferung/Parsons.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

ParCh I
Ch. Parsons
Philosophy of Mathematics in the Twentieth Century: Selected Essays Cambridge 2014

ParTa I
T. Parsons
The Structure of Social Action, Vol. 1 1967

ParTe I
Ter. Parsons
Indeterminate Identity: Metaphysics and Semantics 2000

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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