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Feminismus: Der Feminismus umfasst eine Reihe sozialer und politischer Bewegungen und Ideologien, die darauf abzielen, die politische, wirtschaftliche, persönliche und soziale Gleichstellung der Geschlechter zu definieren und durchzusetzen. Der Feminismus vertritt den Gedanken, dass die Gesellschaft dem männlichen Standpunkt Vorrang einräumt und dass Frauen in dieser Gesellschaft ungerecht behandelt werden. Siehe auch Gleichberechtigung, Emanzipation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jürgen Habermas über Feminismus – Lexikon der Argumente

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Feminismus/Habermas: Ich unterscheide Emanzipations- von Widerstands- und Rückzugspotentiale.
>Emanzipation
, >Ziviler Ungehorsam.
Nach der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, die inzwischen in die partikularistische Selbstbehauptung schwarzer Subkulturen eingemündet ist, steht nur die feministische Bewegung in der Tradition der bürgerlich-sozialistischen Befreiungsbewegungen: der Kampf gegen patriarchalische Unterdrückung und für die Einlösung eines Versprechens, das in den anerkannten universalistischen Grundlagen von Moral und Recht seit langem verankert ist, verleiht dem Feminismus die Schubkraft einer offensiven Bewegung, während alle übrigen Bewegungen einen eher defensiven Charakter haben. Die Widerstands- und Rückzugsbewegung sind auf die Eindämmung formal-organisierter zugunsten kommunikativ-strukturierter Handlungsbereiche gerichtet, nicht auf die Eroberung neuer
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Territorien. Mit diesen Bewegungen verbindet den Feminismus freilich ein partikularistischer Kern: Die Emanzipation der Frauen soll nicht nur formale Gleichberechtigung herstellen, männliche Vorrechte beseitigen, sondern konkrete, von männlichen Monopolen geprägte Lebensformen umstürzen.
>Gleichberechtigung, >Chancengleichheit.
Im Übrigen verfügen die Frauen aus dem historischen Erbe geschlechtlicher Arbeitsteilung, der sie in der bürgerlichen Kleinfamilie unterworfen waren, über Kontrasttugenden, über ein zur Männerwelt komplementäres, der einseitig rationalisierten Alltagspraxis entgegengesetztes Wertregister.
>Arbeitsteilung.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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