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Gleichgewichtstheorie: Die Gleichgewichtstheorie in den Wirtschaftswissenschaften geht davon aus, dass Märkte zu einem Gleichgewicht tendieren, in dem Angebot und Nachfrage übereinstimmen und die Preise und die ausgetauschten Mengen bestimmen. Sie besagt, dass sich die Preise auf Wettbewerbsmärkten auf natürliche Weise anpassen, um dieses Gleichgewicht zu erreichen, wodurch eine optimale Ressourcenallokation und Stabilität gewährleistet wird, sofern sie nicht durch externe Faktoren gestört wird. Siehe auch Märkte, Gleichgewicht.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Neoklassiker über Gleichgewichtstheorie - Lexikon der Argumente

Mause I 54
Gleichgewicht/Neoklassische Theorie: Vom Verhalten einzelner Haushalte und Unternehmen lassen sich die Nachfrage nach und das Angebot von verschiedenen Gütern sowie das entsprechende Marktgleichgewicht mit Gleichgewichtspreis und Gleichgewichtsmenge ableiten. Von zentraler Bedeutung für die Bewertung von Märkten und Marktgleichgewichten ist jedoch nicht diese Partialanalyse einzelner Märkte, sondern die Totalanalyse, d. h. die simultane Betrachtung aller Märkte einer Volkswirtschaft und der zwischen denselben bestehenden Interdependenzen (Allgemeine Gleichgewichtstheorie). Der Pionier der Totalanalyse war Léon Walras.(1) In ihrer modernen Form wurde sie geprägt von Kenneth J. Arrow und Gerard Debreu (Arrow 1951(2); Arrow und Debreu 1954 (3)). In einem ersten Schritt lässt sich die Existenz eines allgemeinen Marktgleichgewichts beweisen. Dabei werden die relativen Preise aller Güter ausschließlich durch die realen ökonomischen Bedingungen (also z. B. die Produktionstechnik, die Ressourcenausstattung oder die Nachfragestruktur) determiniert; das Geld spielt nur insoweit eine Rolle als das Preisniveau (nach Maßgabe der Quantitätstheorie) von der Geldmenge abhängt; im Übrigen ist es neutral.
Problem: Die für das Gleichgewicht notwendigen Bedingungen sind in der Realität niemals erfüllt.
Lösung: In der Theorie wird die Existenz des Gleichgewichts bewiesen, nicht aber seine Stabilität.
>K. Arrow
.

1. L. Walras, Eléments d’Economie Politique Pure. Teile I–III (1874), Teile IV– VI (1877). Lausanne 1874/ 1877.
2. K.J. Arrow, An extension of the basic theorems of classical welfare economics. In Proceedings of the second Berkeley symposium on mathematical statistics and probability, Hrsg. J. Neyman, Berkeley 1951
3. K. J. Arrow, G. Debreu Existence of equilibrium for a competitive economy. Econometrica 22: 82–109.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Neoklassiker

Mause I
Karsten Mause
Christian Müller
Klaus Schubert,
Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018

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