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Moral: Eine mehr oder weniger kodierte Menge von Regeln, Handlungsmaximen, Pflichten und Verboten innerhalb einer Gesellschaft oder Gruppe. Die meisten dieser Regeln sind bei den Mitgliedern der Gesellschaft oder Gruppe unbewusst verinnerlicht. Ihre Rechtfertigung und die mögliche Bewertung von Handlungen werden in der Ethik und Metaethik reflektiert. Siehe auch Werte, Normen, Rechte, Ethik._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Alasdair MacIntyre über Moral – Lexikon der Argumente
Brocker I 654 Moral/Wissen/Moderne/MacIntyre: These: Die Sprache der Moral ist in unsere heutigen Welt so verwahrlost, wie es das naturwissenschaftliche Wissen wäre, wenn es nach einer Revolution aus Bruchstücken ohne Verbindung rekonstruiert werden müsste.(1) Vokabular/MacIntyre: Das „verarmte moralische Vokabular“(2) habe in unserer Kultur einen „Zustand schwerer Unordnung“(3) heraufbeschworen, da es nur „Scheinbilder der Moral“ (4) zulasse. Brocker I 655 Die ursprüngliche Moral sei verschwunden. Moderne/MacIntyre. Die Krise der Moderne sei eine ihrer moralischen Fundamente. Politik/MacIntyre: Moral sei von Politik nicht zu trennen; versagt die moralische Praxis, verlieren auch die politischen Strukturen der Gesellschaft ihre Verbindlichkeit. >Gesellschaft, >Politik. Individuen/Moral/MacIntyre: In der Moderne fußen moralische Orientierungen nicht mehr auf einem konsistenten Verständnis des Guten, sondern folgen auf eklektizistische Weise geschmäcklerischen Vorlieben eines übersteigerten Individualismus. >Emotivismus/MacIntyre, >Moderne. 1. Alasdair MacIntyre, After Virtue. A Study in Moral Theory, Notre Dame, Ind. 1981. Dt: Alasdair MacIntyre, Der Verlust der Tugend. Zur moralischen Krise der Gegenwart. Erweiterte Neuausgabe, Frankfurt/M. 2006 (zuerst 1987). S. 15 2. Ebenda S. 85 3. Ebenda S. 341 4. Ebenda S. 15 Jürgen Goldstein, „Alasdair MacIntyre, Der Verlust der Tugend“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
MacIntyre, Alasdair
Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |