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Psychoanalyse: Die Psychoanalyse ist eine Reihe von Theorien und therapeutischen Techniken, die sich mit dem Unbewussten befassen. Sie ist eine Tiefenpsychologie, d. h. sie versucht, die zugrunde liegenden Ursachen menschlichen Verhaltens, einschließlich psychischer Störungen, zu verstehen. Siehe auch Psychologie, Verstehen, Unbewusstes.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Judith Butler über Psychoanalyse – Lexikon der Argumente

Brocker I 744
Psychoanalyse/Butler: Wie postrukturalistische Theorien geht auch die Psychoanalyse von einer Natur der Zweigeschlechtlichkeit aus, die den Prozessen der Entwicklung des Ich und seiner Identität vorausgehen. Wie immer diese bestimmt werden, sei es als Inzesttabu, als heterosexuelle Zweigeschlechtlichkeit oder als polymorph-perverse der bisexuelle Anlagen, diese vorausgesetzten Regeln und Naturanalgen bedingen, wie die Sozialisation das Individuum vergesellschaftet.(1)
>Gender/Butler
, >Geschlechterrollen.
Brocker I 745
ButlerVsPsychoanalyse: Abweichende Begierden und Lüste werden illegitim und zum Problem.
Brocker I 748
Psychoanalyse/Foucault/Butler: Butler zieht Foucaults Theorie der Macht heran, nach der Regel und Gesetze nicht nur repressiv sind, sondern zugleich produktiv: sie bringen ihnen gemäße Ausprägungen von Charakter, Geschlecht und Begehren hervor.
>Macht.
ButlerVsPsychoanalyse: Die Annahme, dass es eine gefährliche vorsoziale Triebstruktur gibt, ist außerhalb der psychoanalytischen Denkbewegung nicht verifizierbar. Soziale Kontrollmechanismen
Brocker I 749
werden identifiziert als solche, zugleich aber rationalisiert mit Annahmen über ihre Naturnotwendigkeit. Butler kritisiert diese Setzung einer menschlichen Natur und patriarchaler Gesetze.
>Natur/Butler.

1. Judith Butler, Gender Trouble. Feminism and the Subversion of Identity, New York/London 1999 (zuerst 1990); Dt. Judith Butler, Das Unbehagen der Geschlechter, Frankfurt/M. 1991, Kap 2.

Christine Hauskeller, “Judith Butler, Das Unbehagen der Geschlechter“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Butler, Judith

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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