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Posthistoire: Das Ende der Geschichte In seinem Buch "Das Ende der Geschichte und der letzte Mensch" argumentiert Francis Fukuyama, dass das Ende der Geschichte die Universalisierung der westlichen liberalen Demokratie ist. Fukuyama vertritt die Auffassung, dass das Ende der Geschichte nicht das Ende des Wandels, sondern vielmehr das Ende des ideologischen Kampfes ist. Siehe auch Geschichte, Historiographie, Universalgeschichte, Weltgeschichte, Gesellschaft

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Francis Fukuyama über Posthistoire – Lexikon der Argumente

Brocker I 809
Posthistoire/Ende der Geschichte/Fukuyama: These: Zu den weltpolitischen Konsequenzen der Durchsetzung der Demokratie (siehe Demokratie/Fukuyama
, Universalgeschichte/Fukuyama, Anerkennung/Fukuyama) gehört, dass das Machtprinzip der internationalen Politik durch wirtschaftlichen Wettbewerb abgelöst wird. Staaten nehmen sich nicht mehr als bedrohlich wahr, sondern lediglich als Wettbewerber. Voraussetzung ist eine höhere Dichte von Demokratien, eine Tatsache, die nach Fukuyama Kriege unwahrscheinlicher macht.
Post-historische Welt: Diese Situation ist in Europa, Nordamerika und zum Teil in Lateinamerika verwirklicht. Außerhalb gibt es die historische Welt, die im Wesentlichen deckungsgleich mit der islamischen Welt ist, in der internationale Politik nach wie vor durch Machtpolitik gekennzeichnet ist.
In der liberalen Demokratie, in der der Kampf um Anerkennung weitgehend verwirklicht ist, gibt es wenig soziale Unterschiede. Die menschliche Entwicklung
Brocker I 810
Ist abgeschlossen. Der Typus Mensch, der entstanden ist, ist der letzte seiner Art („Last Man“/Fukuyama).
Problem: dieser Staat birgt neue Probleme, z.B. die Langeweile (Fukuyama greift hier auf Nietzsche zurück). Menschen rebellieren dagegen, undifferenzierte Mitglieder eines universellen und homogenen Staates zu sein. Die gegenseitige Anerkennung der Menschen führt zu einem Wertrelativismus, der zu einer Auflösung einer festen Bindung an Tradition, Autorität und gemeinschaftsbildende Werte führt. Siehe Krieg/Fukuyama.

Anja Jetschke, „Francis Fukuyama, Das Ende der Geschichte“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

PolFuku I
Francis Fukuyama
The End of History and the Last Man New York 1992

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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