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Leben: Leben ist der Zustand, der durch Wachstum, Stoffwechsel, Homöostase, Anpassung, Fortpflanzung und Reaktion auf Reize gekennzeichnet ist. Lebende Organismen bestehen aus Zellen, die die Grundeinheiten des Lebens sind.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Giorgio Agamben über Leben – Lexikon der Argumente

Brocker I 821
Leben/Agamben: Agambens Begriff des „nackten Lebens“ setzt ein an der altgriechischen Unterscheidung zwischen „zoe“ und „bios“:
zoe/Aristoteles: ein zur Politik qualifiziertes Leben
bios/Aristoteles: ein natürlich-unqualifiziertes Leben, das damit von der Politik ausgeschossen ist.
Nacktes Leben/Agamben: dieser Begriff ist eingespannt zwischen Foucaults Begriff der „Biopolitik“ (Foucault, Der Wille zum Wissen,1977) und Hannah Arendts Begriff des homo laborans (H. Arendt, Vita Aktiva oder vom tätigen Leben, 1960). Damit rückt das Biologische Leben zunehmend ins Zentrum der politischen Bühne. (1) Siehe Staat/Agamben
.
Die Form, die das „nackte Leben“ im Politischen annimmt, ist die des „homo sacer“ ((s) des „Heiligen Menschen“).
Brocker I 827
Leben/AgambenVsAristoteles: entgegen der klassischen aristotelischen Trennung von »zōḗ« und »bíos«, die neo-aristotelisch auch bei Arendt in der Unterscheidung von sozialer und politischer Sphäre wiederkehrt, wird für Agamben das nackte Leben immer schon und ausschließlich als politisches Leben verständlich. Siehe Biopolitik/Agamben.
Agamben: These: Jedes Leben, sei es auch völlig unqualifiziert, nackt und ent-blößt, gerade in dieser Ent-Blößtheit den ursprünglichen Ansatzpunkt jeder Politik bildet, auch und gerade der demokratischen Politik im Zeichen der Menschenrechte.

1.Giorgio Agamben, Homo sacer. Il potere sovrano e la nuda vita, Torino 1995. Dt.: Giorgio Agamben, Homo sacer – Die souveräne Macht und das nackte Leben, Frankfurt/M. 2002, S. 13.

Maria Muhle, „Giorgio Agamben, Homo sacer – Die souveräne Macht und das nackte Leben“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Agamben I
Giorgio Agamben
Homo sacer – Die souveräne Macht und das nackte Leben Frankfurt 2002

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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