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Neurobildgebung: Unter Neurobildgebung versteht man in der Psychologie den Einsatz verschiedener Techniken zur Visualisierung der Struktur und Funktion des Gehirns. Dazu gehören Methoden wie MRT (Magnetresonanztomographie), fMRI (funktionelle MRT), PET (Positronen-Emissions-Tomographie) und EEG (Elektroenzephalographie). Siehe auch Neurobiologie, Gehirn, Gehirnentwicklung._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Turhan Canli über Neurobildgebung – Lexikon der Argumente
Corr I 310 Neurobildgebung/Canli: Ein Ansatz besteht darin, die Ergebnisse von Ganzhirnanalysen zusätzlich zu den Analysen aus a priori interessierenden Regionen zu berichten((1)-(6)). Ein weiterer Ansatz besteht darin, funktionale Konnektivitätsanalysen durchzuführen, um zu untersuchen, wie die Aktivierung über räumlich getrennte Regionen hinweg korreliert ist. Zum Beispiel in unserer Studie über Zustandsassoziationen von Extraversion und Neurotizismus mit ACC-Aktivierung (Canli, Amin, Haas et al. 2004)(7). >Neuronale Netze, >Gehirn, >Extraversion, >Neurotizismus. Corr I 311 Wir haben einen dritten Ansatz entwickelt (Omura, Aron und Canli 2005)(8), der eine Alternative zum traditionellen Ansatz der Regionen von Interesse (Region of Interest - ROI) darstellt, die wir die "Regionen der Varianz" (Regions of Variance - ROV) genannt haben. Der ROI-Ansatz konzentriert sich auf Regionen, die sich in früheren Studien mit einem ähnlichen Aufgabenparadigma als konsequent aktiviert erwiesen haben. VsROI: Hirnregionen, die von Studienteilnehmer zu Studienteilnehmer eine große Varianz aufweisen, zeigen möglicherweise nie eine ausreichende Aktivierung auf Gruppenebene, um statistische Schwellenwerte in traditionellen Bildgebungsstudien zu überschreiten, und werden daher nie gemeldet. Wir haben daher eine alternative Methodik entwickelt, die Regionen der Varianz (ROVs) identifiziert, d.h. Bereiche, die die größte Variabilität zwischen den Probanden für einen gegebenen Kontrast innerhalb eines Subjekts aufweisen. Wir behandeln diese ROVs dann als Regionen von Interesse, um zu beurteilen, ob bestimmte Variablen von Interesse die Varianz in diesen Regionen erklären können. Der begriffliche Unterschied zwischen dem ROV- und dem ROI-Ansatz ist beträchtlich: ROVs werden empirisch abgeleitet und sind daher frei von theoretischen Annahmen oder Vorurteilen über das neuronale Substrat und dessen Zusammenhang mit dem untersuchten kognitiven Prozess. Im Gegensatz dazu stellen ROIs typischerweise erhebliche Annahmen über die kognitiven Funktionen dar, bei denen sie eine Rolle spielen sollen. Probleme/VsROV: Wir haben auch entdeckt, dass der ROV-Ansatz gelegentlich interessante Zusammenhänge zwischen Gehirnverhalten übersieht. Corr I 312 Zum Beispiel übersah der ROV-Ansatz den Zusammenhang zwischen Extraversion und ACC-Reaktion auf positive Reize in der linken Hemisphäre. Es stellte sich heraus, dass, obwohl die Korrelation zwischen Extraversion und ACC-Aktivierung sehr signifikant war, der tatsächliche Wertebereich, der zu dieser Korrelation beigetragen hat, relativ eng war und ein geringes Maß an Varianz zwischen den Probanden ergab. >Messen, >Methode. 1. Phan, K. L., Wager, T., Taylor, S. F. et al. 2002. Functional neuroanatomy of emotion: a meta-analysis of emotion activation studies in PET and fMRI, Neuroimage 16: 331–48 2. Phillips, M. L., Drevets, W. C., Rauch, S. L. et al. 2003a. Neurobiology of emotion perception I: The neural basis of normal emotion perception, Biological Psychiatry 54: 504–14 3. Phillips, M. L., W. C. Drevets, et al. 2003b. Neurobiology of emotion perception II: Implications for major psychiatric disorders. Biological Psychiatry 54: 515–28 4. Wager, T. D., Phan, K. L., Liberzon, I. et al. 2003. Valence, gender, and lateralization of functional brain anatomy in emotion: a meta-analysis of findings from neuroimaging, Neuroimage 19: 513–31 5. Baas, D., Aleman, A. and Kahn, R. S. 2004. Lateralization of amygdala activation: a systematic review of functional neuroimaging studies, Brain Research Reviews 45: 96–103 6. Phan, K. L., T. D. Wager, et al. 2004. Functional neuroimaging studies of human emotions, CNS Spectrums 9: 258–66 7. Canli, T., Amin, Z., Haas, W. et al. 2004. A double dissociation between mood states and personality traits in the anterior cingulate. Behavioral Neuroscience 118: 897–904 8. Omura, K., Aron, A. and Canli, T. 2005. Variance maps as a novel tool for localizing regions of interest in imaging studies of individual differences, Cognitive Affect and Behavioural Neuroscience 5: 252–61 Turhan Canlı,“Neuroimaging of personality“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Canli, Turhan
Corr I Philip J. Corr Gerald Matthews The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009 Corr II Philip J. Corr (Ed.) Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018 |