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Begriff: Ein Begriff ist ein Ausdruck für eine Entität mit bestimmten Eigenschaften. Den Eigenschaften entsprechen auf der Seite des Begriffs die Begriffsmerkmale. Diese sind notwendig im Gegensatz zu den Eigenschaften eines Einzelgegenstandes, die stets kontingent sind.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Gottlob Frege über Begriffe – Lexikon der Argumente

II 29
Def Begriff/Frege: Ein Begriff ist eine Funktion, deren Wert immer ein Wahrheitwert ist.
Begriff: Der Begriff ist selbst kein Gegenstand, während der Begriffsumfang (Wertverlauf, also mit eingesetztem Wert für die Variable) ein Gegenstand ist.
>Gegenstand
, >Wahrheitswert, >Funktion.
II 66f
Begriff: Der Begriff ist prädikativ und ungesättigt und kein Gegenstand.
Das Fallen eines Gegenstandes unter einen Begriff ist eine nicht umkehrbare Beziehung.
Bsp "Der Morgenstern ist nichts anderes als die Venus" aber nicht "Die Venus ist nichts anderes als der Morgenstern"! >Intension, >Identität.
II 66f
Gleichung umkehrbar: Prädikation ist nicht umkehrbar (Intension, "Venus nichts anderes als Morgenstern").
Die "Bedeutung" eines Namens ist nie ein Begriff (Prädikat), sondern immer nur ein Gegenstand.
Der Begriff ist kein Gegenstand - "Bedeutung" (Bezug): ist ein Gegenstand.
Bsp der Begriff "Pferd" ist kein Begriff (sondern eben ein Gegenstand).
Ähnlich: Bsp "Diese Rose ist rot" und wir sagen: "Das grammatische Prädikat" "ist rot" gehört zum Subjekt "diese Rose"": Hier sind die Worte "Das grammatische Prädikat" "ist rot" nicht grammatisches Prädikat sondern Subjekt! >Subjekt, >Prädikat.
II 71
Das ist schwer zu verstehen, wo doch die Stadt Berlin eine Stadt und der Vulkan Vesuv ein Vulkan ist!
Der Begriff kann wegen seiner prädikativen Natur nicht ohne weiteres als Subjekt erscheinen, sondern muss erst in einen Gegenstand verwandelt werden, genauer: er muss durch einen Gegenstand vertreten werden. Bsp "der Begriff Mensch ist nicht leer." Hier sind die ersten drei Wörter als Eigennamen aufzufassen. >Namen.
Def Begriff: Bedeutung eines Prädikats. ((s) QuineVs: >Begriffe/Quine, >Eigenschaften/Quine, >Prädikate/Quine).
II 74
Zahl/Zahlen/Begriff/Gegenstand/Frege: Zahlenangaben sind Aussagen über einen Begriff - Bsp "Es gibt mindestens eine Wurzel aus 4" - handelt nicht von einer bestimmten Zahl 2 - sondern von einem Begriff: Wurzel aus 4 - dagegen: Bsp "Der Begriff Wurzel aus 4 ist erfüllt": Die ersten 5 Wörter bilden den Namen eines Gegenstands - hier wird etwas von einem Gegenstand ausgesagt. ((s) Erfüllung/Frege/(s): Die Erfüllung ist nicht Eigenschaft eines Begriffs, sondern eines Gegenstands! Der erfüllte Gegenstand ist der Begriff.) >Erfüllung.
II 80
Gegenstand/Relation/Frege: Problem: mit den Worten "die Beziehung des Fallens unter einen Gegenstand" bezeichnen wir keine Beziehung sondern einen Gegenstand - ((s) Die Wörter sind der Name der Relation, die Relation ist ein Gegenstand).
II 82
Begriff/Frege: Bsp "Alle Walfische sind Säugetiere" handelt von Begriffen. Es lässt sich kein einziges Tier aufweisen. Das ist besser als von einem "unbestimmten Gegenstand" zu sprechen - > Zahl/Frege: sind nicht die Gegenstände, sondern die Begriffe sind die Träger der Zahl.
IV 110
Begriff/Frege: Ob ein Begriff widersprüchlich ist, muss erst durch Forschung gezeigt werden.
Tugendhat I 195f
Begriff/Frege: "logische Grundbeziehung": ist das Fallen eines Gegenstands unter einen Begriff". Ob dies richtig angewendet wurde, ist keine logische, sondern eine empirische Frage.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

F I
G. Frege
Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987

F II
G. Frege
Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994

F IV
G. Frege
Logische Untersuchungen Göttingen 1993

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992

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