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Internalisierung: Internalisierung ist der Prozess, durch den Menschen die Werte, Überzeugungen und Einstellungen anderer in ihr eigenes Selbstverständnis übernehmen. Es ist ein Prozess, der in der frühen Kindheit beginnt und das ganze Leben lang andauert. Siehe auch Selbst, Persönlichkeit, Entwicklungsphasen, Verhalten, Lernen, Selbstbewusstsein.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Selbstbestimmungstheorie über Internalislierung - Lexikon der Argumente

Corr I 442
Internalisierung/Motivation/Selbstbestimmungstheorie/Deci/Ryan: Internalisierung ist ein Entwicklungsprozess, durch den externe Werte und Vorschriften in unterschiedlichem Maße aufgenommen und in das eigene Selbstverständnis integriert werden können.
Die Selbstbestimmungstheorie/SDT schlägt vor, dass es eine natürliche Entwicklungstendenz für Menschen gibt, die Werte, Verhaltensweisen und Meinungen, denen sie in ihrem Leben begegnen, aufzunehmen und sich darauf hinzubewegen, sie als ihre eigenen zu akzeptieren. Dieser Prozess funktioniert jedoch mehr oder weniger effektiv, je nachdem, inwieweit die Person während des Prozesses grundlegende psychologische Bedürfnisbefriedigung erfährt.
>Selbstbestimmungstheorie/Deci/Ryan
, >Motivation/Deci/Ryan, >Autonomie/Deci/Ryan.
Corr I 447
Viele Studien haben die Hypothesen gestützt, dass unterstützende soziale Kontexte zu einer umfassenderen Internalisierung von Werten und Verhaltensregeln führen (z.B. Niemiec, Lynch, Vansteenkiste et al. 2006(1); Williams und Deci 1996(2)).
In einem Laborversuch (Deci, Eghrari, Patrick und Leone 1994)(3) wurde festgestellt, dass drei Faktoren dazu beitrugen, die Internalisierung der extrinsischen Motivation zu erleichtern. Diese sind:

- die eine Begründung für ein angefordertes Verhalten liefert,
- die Gefühle der Menschen über das Verhalten anzuerkennen und
- Hervorhebung der Wahl statt der Kontrolle.


1. Niemiec, C. P., Lynch, M. F., Vansteenkiste, M., Bernstein, J., Deci, E. L. and Ryan, R. M. 2006. The antecedents and consequences of autonomous self-regulation for college: a self-determination theory perspective
2. Williams, G. C. and Deci, E. L. 1996. Internalization of biopsychosocial values by medical students: a test of self-determination theory, Journal of Personality and Social Psychology 70: 767–79
3. Deci, E. L., Eghrari, H., Patrick, B. C. and Leone, D. R. 1994. Facilitating internalization: the self-determination theory perspective, Journal of Personality 62: 119–42


Edward L. Deci and Richard M. Ryan, „Self-determination theory: a consideration of human motivational universals“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Selbstbestimmungstheorie

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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