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Persönlichkeit: In der Psychologie versteht man unter Persönlichkeit die dauerhaften Muster von Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen, die einen Menschen einzigartig machen. Sie wird von der Genetik, der Umwelt und den Lebenserfahrungen beeinflusst. Siehe auch Charakterzüge, Identität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Yuichi Shoda über Persönlichkeit – Lexikon der Argumente

Corr I 472
Persönlichkeit/Shoda/Smith: Persönlichkeit wird typischerweise als ein Konstrukt definiert, das individuellen Unterschieden in den üblichen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen der Menschen zugrunde liegt. Die Implikation ist, dass es Stabilität in diesen Aspekten des persönlichen Funktionierens gibt und dass Konsistenzen im Verhalten entstehen sollten. Ende der 1920er Jahre stellte die Forschung zur Stabilität bestimmter Verhaltensweisen über Situationen hinweg jedoch die Annahme einer situativen Konsistenz in Frage (Hartshorne und Mai 1928(1); Newcomb 1929(2)).
Umfassende Reviews der Literatur über situative Konsistenz von Mischel (1968)(3) und Peterson (1968)(4) zeigten, dass situative Inkonsistenz im Verhalten eher die Regel als die Ausnahme ist und dass globale Merkmalswerte typischerweise schwach mit relevanten Verhaltensweisen korrelierten. (z.B. Mischel und Peake (1982(5))).
Corr I 473
Das "Persönlichkeitsparadoxon"/Shoda/Smith: Das konsequente Versäumnis, Beweise für Verhaltensstabilität über Situationen hinweg zu finden (intra-individuelle Variabilität), ließ einige die Tragfähigkeit des Grundbegriffs der Persönlichkeit als Kausalfaktor im Verhalten in Frage stellen (z.B. Shweder 1975)(6).
>Kausalität/Evolutionäre Psychologie
.
Dieser rätselhafte Zustand der Affären - die Annahme einer stabilen Dispositionsstruktur, kombiniert mit wenig Beweisen für Verhaltenskonsistenz - wurde von Bem und Allen (1974)(7) als "Persönlichkeitsparadoxon" bezeichnet.
Die Versuche, dieses Paradoxon in Einklang zu bringen, haben seit mehr als drei Jahrzehnten die Debatte im Bereich der Persönlichkeit angeheizt. Um diese zu lösen, sei eine Konzeptualisierung der Persönlichkeit vonnöten, die es einem ermöglichen würde, stabile und einzigartige Muster der intra-individuellen (transsituativen) Variabilität vorherzusagen und zu verstehen. Wie Mischel (1973)(8) feststellte, könnte dies einen neuen Ansatz für die Art der Situationen und der Persönlichkeitsstabilität erfordern, der die Variabilität des Verhaltens einerseits mit der Stabilität der Persönlichkeitsstruktur andererseits in Einklang bringen könnte (Mischel und Shoda 1995)(9).
>Situationen/Mischel, >Situationen/Shoda/Smith.

1. Hartshorne, H. and May, A. 1928. Studies in the nature of character, vol. 1, Studies in deceit. New York: Macmillan
2. Newcomb, T. M. 1929. Consistency of certain extrovert-introvert behaviour patterns in 51problem boys. New York: Columbia University, Teachers College, Bureau of Publications
3. Mischel, W. 1968. Personality and assessment. New York: Wiley 1973. Toward a cognitive social learning reconceptualization of personality, Psychological Review 80: 252–83
4. Peterson, D. R. 1968. The clinical study of social behaviour. New York: Appleton
5. Mischel, W. and Peake, P. K. 1982. Beyond déjà vu in the search for cross-situational consistency, Psychological Review 89: 730–55
6. Shweder, R. A. 1975. How relevant is an individual difference theory of personality?, Journal of Personality 43: 455–85
7. Bem, D. J. and Allen, A. 1974. On predicting some of the people some of the time: the search for cross-situational consistencies in behaviour, Psychological Review 81:506–20
8. Mischel, W. 1973. Toward a cognitive social learning reconceptualization of personality, Psychological Review 80: 252–83
9. Mischel, W. and Shoda, Y. 1995. A cognitive-affective system theory of personality: reconceptualizing situations, dispositions, dynamics, and invariance in personality structure, Psychological Review 102: 246–68


Ronald E. Smith and Yuichi Shoda, “Personality as a cognitive-affective processing system“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Shoda, Yuichi

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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