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Disposition, Philosophie: die Anlage zu einem bestimmten Verhalten, das zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht eingetreten ist. Problem Aussagen, die Dispositionsausdrücke enthalten, können nicht in ihrem Wahrheitswert bestimmt werden, da das entsprechende Ereignis nicht eingetreten ist. In Klassischer Logik kann sogar geschlossen werden, dass ein Satz, der eine Disposition zuschreibt, trivial wahr ist, solange die entsprechenden Umstände nicht eingetreten sind. Siehe auch Dispositionsausdrücke, Kontrafaktisches Konditional, Gesetzesaussage, Propensitäten._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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David M. Armstrong über Dispositionen – Lexikon der Argumente
II 1 f Disposition/Place: Problem der Unbeobachtbarkeit - - - III 113 Verifikation/Place: von dispositionalen Eigenschaften: hier geht es darum, was wahrscheinlich passiert, nicht darum, was beobachtbar ist. - - - II 4f Kontrafaktisches Konditional/KoKo/Mellor: auch kategorische (nicht nur dispositionale) Eigenschaften genügen kontrafaktischen Konditionalen (KoKo) - Armstrong: diese Eigenschaften werden nicht von kontrafaktischen Konditionalen wahrgemacht. >Wahrmacher. Martin: Das kontrafaktische Konditional kann auch wahr sein, während eine verknüpfte Eigenschaft nicht realisiert ist. - Dispositionen können nicht auf die Tatsachen reduziert werden, die von den kontrafaktischen Konditionalen festgestellt werden, die sie oft beinhalten II 5 Armstrong: These: Dispositionale = kategorische Eigenschaft = Mikrostruktur (MiSt). - (Daher sind Dispositionen keine Possibilia). Andere Autoren: eine kategorische Eigenschaft "realisiert" dispositionale Eigenschaften. Disposition/Martin: Dispositionen sind genauso aktual - es wäre pervers, sie nicht-aktual zu nennen. Disposition/Armstrong: sind selbst keine Ursachen - (andere Autoren dito). - Dispositionen sind immer aktual, nur nicht ihre Manifestationen. II 6 Bsp Draht/Martin: Problem: ein Kontrafaktisches Konditional kann wahr sein, ohne kraft der zugeschriebenen Dispositionen wahr zu sein: wenn der Draht berührt, fließt Strom: das kann auch wahr sein, wenn der Draht tot ist: Bsp "elektro-fink": dieser erweckt den Draht statt dessen im selben Moment zum Leben: ((s) falsche Ursache). - - - Place II 62 Dispositionale Eigenschaft/PlaceVsArmstrong: Gene sind nicht die Propensität (Tendenz) zur Krankheit, die Propensität wird vielmehr durch die Gene (kategorische Eigenschaft) erklärt, daher können sie nicht mit der dispositionalen Eigenschaft identisch sein. - - - Armstrong II (c) 90 Dispositionen/Armstrong/Place/Martin: Dispositionen sind "in" den Einzeldingen. Martin: Bsp Entfernte Elementarteilchen, die nie mit unseren bekannten Elementarteilchen interagieren - >irreduzible Dispositionen. ArmstrongVs: es gibt keine irreduzible Dispositionen - Armstrong: warum annehmen, dass diese Teilchen eine zusätzliche Eigenschaft zu den manifestierten rein kategorischen Eigenschaft haben? II (c) 90/91 Martin-Bsp: Fazit/Martin: These: In der wirklichen Welt ist Dispositionalität eine irreduzible Seite, verbunden mit allen kategorische Eigenschaften. - Wahrmacher/WM/Armstrong: die Pointe der Geschichte ist die Frage der Wahrmacher: nach Martin muss er irreduzibel "in" den Teilchen sein. - Vs: das verlangt platonistische, nie instantiierte Naturgesetze. II (c) 92 Aber die nicht-dispositionale Eigenschaften plus "starke" Naturgesetze, die diese nicht-dispositionale Eigenschaften verbinden, sind hinreichende Wahrmacher. - Keine unbekannte Weise der Interaktion ist nötig. II 93 Armstrong: gewisse kontrafaktische Konditionale gelten, aber ihr Konsequens muss unbestimmt bleiben, nicht nur epistemisch sondern auch ontologisch. II (c) 94 Intentionalität/Armstrong: Vs Parallele zu Dispositionen: im Mentalen ist das Zeigen intrinsisch, bei Dispositionen nur projiziert. - - - Place III 108 Disposition/Martin: Lösung: wir müssen ((s) die oben genannten) Teilchen ohne Struktur betrachten. III 109 Martin-Bsp/Place: Sein Beispiel mit entfernten Teilchen die selbst keine Mikrostruktur haben, erlaubt ihm, die Feinheiten des Verhältnisses der Eigenschaften des Ganzen und der Eigenschaften der Teile zu untersuchen, verbietet ihm aber die Beziehungen zwischen kategorischen und dispositionalen Eigenschaften zu untersuchen. III 119 Rein dispositionale Eigenschaft/PlaceVsMartin: haben strukturelle Basis im Träger, die beiden sind getrennte Entitäten in einer Kausalrelation. - Teile und Ganzes sind getrennte Entitäten, das ist als Kausalrelation in Ordnung. ((s) Die Teile können das Ganze "verursachen"). - Dispositionale Eigenschaften des Ganzen sind Wirkung der dispositionalen Eigenschaften der Teile und ihres Arrangements. - - - Martin III 163 Disposition/Place: befindet sich außerhalb der Entitäten, es sind Eigenschaften der Interaktion. (MartinVsPlace: Verwechslung mit Manifestation. - ArmstrongVsPlace: innerhalb? Eher in der Verbindung - Martin: Dispositionen sind wechselseitige Reaktionspartner. Dispositionen/Ryle: Dispositionen sind nicht lokalisiert, gehören aber zur Person oder zum Objekt. III 165 Kausalität/Disposition/MartinVsPlace: Place' Einführung von "kausaler Interaktion" zwischen den Dispositionen ist eine Verdopplung der Kausalität. III 166 Disposition/Martin: sind immer völlig aktual, auch ohne Manifestation. III 174 Dispositionen/Armstrong: Dispositionen sind nicht betrachter-abhängig - ungleich Fähigkeiten._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Armstrong I David M. Armstrong Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Armstrong II (a) David M. Armstrong Dispositions as Categorical States In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (b) David M. Armstrong Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (c) David M. Armstrong Reply to Martin In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (d) David M. Armstrong Second Reply to Martin London New York 1996 Armstrong III D. Armstrong What is a Law of Nature? Cambridge 1983 Place I U. T. Place Dispositions as Intentional States In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Place II U. T. Place A Conceptualist Ontology In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Place III U. T. Place Structural Properties: Categorical, Dispositional, or both? In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Place IV U. T. Place Conceptualism and the Ontological Independence of Cause and Effect In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Place V U. T. Place Identifying the Mind: Selected Papers of U. T. Place Oxford 2004 Place I U. T. Place Dispositions as Intentional States In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Martin I C. B. Martin Properties and Dispositions In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Martin II C. B. Martin Replies to Armstrong and Place In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Martin III C. B. Martin Final Replies to Place and Armstrong In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Martin IV C. B. Martin The Mind in Nature Oxford 2010 |