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Disposition, Philosophie: die Anlage zu einem bestimmten Verhalten, das zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht eingetreten ist. Problem Aussagen, die Dispositionsausdrücke enthalten, können nicht in ihrem Wahrheitswert bestimmt werden, da das entsprechende Ereignis nicht eingetreten ist. In Klassischer Logik kann sogar geschlossen werden, dass ein Satz, der eine Disposition zuschreibt, trivial wahr ist, solange die entsprechenden Umstände nicht eingetreten sind. Siehe auch Dispositionsausdrücke, Kontrafaktisches Konditional, Gesetzesaussage, Propensitäten._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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W.V.O. Quine über Dispositionen – Lexikon der Argumente
I 72 Disposition: der Reiz ist hier nicht ein Einzelereignis, sondern das Universale! Es sind nicht zwei gleiche Reize, sondern die Wiederholung desselben! >Reize/Quine. I 386f Dispositionsausdrücke: sind Annahmen aus der Feinstruktur. Bsp Farben: "rot" ist eigentlich auch Dispositionausdruck! Diese sind irreduzible allgemeine Termini. I 387 Dispositionsausdrücke sind nur durch irreale Bedingungssätze paraphrasierbar. V 20f Disposition/Quine: das Problem ist dann, dass man die Bedingungen so eng definieren kann, dass jedes Ereignis ein noch nie Dagewesenes ist. Stephen Stich: dann ist jede Handlung eine angeborene Disposition. Das ist absurd. Quine: dann gibt es keinen Unterschied zwischen der Disposition, sich so zu verhalten und der Tatsache des Verhaltens. V 23 Def Disposition: ist die Eigenschaft des Gegenstands, kraft derer die Umstände c verursachen, dass er a tut. Problem: das "kraft" ist unerklärbar. V 24 Man braucht eine starke Verbindung zwischen der Disposition (Bsp Wasserlöslichkeit) und ihrer Aktualisierung (Bsp dem Sich-Auflösen, wenn in Wasser). V 25 Ryle: sieht die Disposition als Grundbegriff. Andere AutorenVs: sehen die Disposition als kontrafaktische Konditionale zur Erklärung. >Kontrafaktisches Konditional/Quine. V 26 Disposition/Quine: die Disposition ist ein physikalischer Zustand, also eine Mikrostruktur, oder ein Mechanismus. Bsp ist die Intelligenz. >Ceteris paribus/Quine. V 28 Problem: die Angewiesenheit auf ceteris-paribus-Sätze: ist ein Ausschluss von Störungen. V 30 Die Nervenbahn selbst kann als Disposition angesehen werden. V 40 Lösung für ceteris-paribus/Störung ist es, zu fragen, welche Paare von Reizen die Person ähnlicher findet._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |