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False-Belief-Test: Mit der "Falsche-Glauben-Aufgabe" wird in der Psychologie die Fähigkeit bewertet, zu verstehen, dass andere Menschen Überzeugungen haben können, die von der Realität abweichen. Diese Aufgabe wird häufig in Theory-of-Mind-Studien mit Kindern verwendet und misst die kognitive Entwicklung, indem sie bewertet, ob Personen erkennen und begreifen können, dass jemand eine falsche oder ungenaue Überzeugung haben könnte. Siehe auch Theory of Mind, Überzeugungen, Wahrheit, Bewusstsein, Fremdpsychisches.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Francesca Happé über False-Belief-Test – Lexikon der Argumente

Slater I 151
False-Belief-Test/Happé: Happé (1993)(1) verglich das Verständnis von buchstäblichen und nicht-buchstäblichen Aussagen wie:

“Caroline was so embarrassed. Her face was like a beetroot,”

was wortwörtlich verständlich ist und

“Ian was very clever and tricky. He really was a fox,”

was buchstäblich falsch ist. Sie argumentierte, dass "genau wie in der False-Belief-Situation (aber nicht im True-Belief-Fall) der mentale Zustand (Glaube) des Akteurs entscheidend ist und die Realität allein kein Leitfaden für das Handeln ist. So ist in der Metapher (aber nicht in der wörtlichen Sprache) der mentale Zustand (Absicht) des Sprechers lebenswichtig, und die Arbeit mit der "Realität" in Form der wörtlichen Bedeutung der Äußerung ist nicht ausreichend für das Verständnis" (S. 104).
In ähnlicher Weise verglichen die Forscher die Fähigkeit zu verstehen, Sehen vs. Wissen, Täuschung vs. Sabotage, falsche Fotos vs. falsche Überzeugungen, die Erkennung von grundlegenden vs. komplexen Emotionen (für eine Review siehe Baron-Cohen, 2000)(2).
>Autismus/Baron-Cohen
, >False-Belief-Test/Psychologische Theorien, >Theory of Mind/ToM/Psychologische Theorien, >Theory of Mind/Dennett.

1. Happé, F. (1993). Communicative competence and theory of mind in autism: A test of relevance theory. Cognition, 48, 101—119.
2. Baron-Cohen, S. (2000). Theory of mind and autism: A 15-year review. In S. Baron-Cohen, H. Tager-Flusberg & D. J. Cohen (Eds), Understanding other minds: Perspectives from developmental cognitive neuroscience (pp. 3—21). Oxford: Oxford University Press.


Coralie Chevallier, “Theory of Mind and Autism. Beyond Baron-Cohen et al’s. Sally-Anne Study”, in: Alan M. Slater and Paul C. Quinn (eds.) 2012. Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Happé, Francesca

Slater I
Alan M. Slater
Paul C. Quinn
Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2012

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