Philosophie Lexikon der Argumente

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Fiktion: eine kontrafaktische Annahme oder Geschichte. In der Philosophie geht es dabei um die Frage, inwieweit fiktionalen Aussagen ein Wahrheitswert zugeschrieben werden kann. Siehe auch Idealisierung, Als ob, >Wahrheit, Tatsache, Kontrafaktisches, Theorie, Theoretische Entitäten, Existenz, Ontologie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jürgen Habermas über Fiktionen – Lexikon der Argumente

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Fiktion/Verstehende Soziologie/Lebenswelt/Habermas: wenn wir Gesellschaft als Lebenswelt konzipieren, unterstellen wir a) die Autonomie der Handelnden, b) die Unabhängigkeit der Kultur, c) die Durchsichtigkeit der Kommunikation. Diese drei Fiktionen sind in die Grammatik von Erzählungen eingebaut und kehren in einer kulturalistisch vereinseitigten, verstehenden Soziologie wieder. (HabermasVsVerstehende Soziologie).
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Zwang/Zwanglosigkeit/Freiheit/Kommunikation/Verständigung/Habermas: aus der Binnenperspektive von Angehörigen einer soziokulturellen Lebenswelt kann es einen Pseudokonsensus im Sinne gewaltsam herbeigeführter Überzeugungen nicht geben; in einem grundsätzlich transparenten Verständigungsprozess, der für die Beteiligten selbst transparent ist, kann sich keine Gewalt festsetzen.
>Zwang
, >Gewalt, >Herrschaft.
HabermasVs: diese Fiktion(en) durchschauen wir, sobald wir die Identifikation von Gesellschaft und Lebenswelt auflösen.
>Lebenswelt/Habermas, Verstehende Soziologie/Habermas.
Zwingend sind sie nur solange, wie wir annehmen, dass sich die Integration der Gesellschaft allein unter den Prämissen verständigungsorientieren Handelns vollzieht. Tatsächlich werden aber ihre zielgerichteten Handlungen nicht nur über Prozesse der Verständigung
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koordiniert, sondern über funktionale Zusammenhänge, die von ihnen nicht intendiert sind und innerhalb des Horizonts der Alltagspraxis meistens auch nicht wahrgenommen werden.
>Handlungen, >Verständigung, >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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